FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

staltet ebenfalls regelmäßig einen Hackathon, den Symbio- ticon. Dort pitchte das Abo- alarm-Team wenig später – und der Sieg markierte den Start einer Kooperation. „Ohne die Hackathons hätten wir wahrscheinlich gar keinen Zugang zu einem solchen Kun- den gefunden“, sagt Drews. Er selbst hat 2018 ein Informatik- Studium begonnen, außerdem hat er das Unternehmen ge- wechselt. Seit Mitte 2019 ist Drews Werksstudent beim Fin- tech Iconic Finance, einer Toch- ter der Allianz. Firma gegründet Auch Sasan Hashemi ist nicht mehr bei demWiener Start-up Intrabase, für das er mit seinem Team in Hamburg angetreten war. Hashemi hat 2017 den Softwareentwickler Tset, ebenfalls mit Sitz in Wien, mitgegründet, der Software für die Kostenanalyse in der Automobilindustrie herstellt. „Dort habe ich die komplette operative Leitung“, berichtet er. Die prämierte App für Ratenzahlungen bei Onlineshops haben Hashemi und seine frü- heren Kollegen nicht weiter vorangetrieben. „Wir hatten zwar durchaus einige Gesprä- che mit Banken, die sich dafür interessierten“, erzählt er. Aber letztendlich sei die Anwen- dung dann doch kein Produkt gewesen, mit dem er und sein Team sich richtig identifi- zieren konnten. „Wir wären im Grunde Kre- dit-Broker gewesen“, sagt Hashemi. „Davon waren schon einige am Markt, und wir woll- ten das auch nicht.“ Die „Pokémon-Go“-ähnliche App des Teams „Stockbattle“ ist ebenfalls in der Versenkung ver- schwunden. „Die Fiducia & GAD hat die Idee nicht weiterverfolgt“, sagt Christian Süß. Zeit und Ka- pazitäten hätten dies einfach nicht zugelassen, so sei das Projekt ein- geschlafen. Süß ist bis heute bei dem IT-Dienstleister und dort für Geschäftsprozessmanagement und -automatisierung sowie für Geschäftsregelmanagement und -automatisierung verantwortlich. Besonderer Spirit Doch auch wenn aus ihren preisgekrönten Anwendungen von 2016 keine Apps gewor- den sind, die Nutzer heute auf ihren Smart- phones haben – an den Bankathon erinnern sich die drei prämierten Teamleader immer noch gern. „Das war ein ganz besonderer Spirit“, sagt David Drews. Eine coole Veran- staltung, bei der es möglich war, in 30 Stun- den einen Prototypen so hochzuziehen, dass er funktioniert. Sasan Hashemi gefallen der Erfindergeist und die Ideenvielfalt, die auf solchen Veranstaltungen anzutreffen sind. Heute haben die Gewinner von 2016 kaum noch Zeit, an Hackathons teilzunehmen. Christian Süß zumindest hätte aber schon Lust dazu. „Und wer weiß“, sagt er, „vielleicht kann man die Idee von damals ja irgendwann wiederaufleben lassen.“ Ganz ausgeschlossen ist es also nicht, dass zumindest eine App doch noch auf den Markt kommt, die in 30 Stunden programmiert wurde – im Oktober 2016 im Betahaus in Hamburg. ANDREA MARTENS | FP Planen, diskutieren, neu überlegen, loslegen: Am ersten Morgen um 11 Uhr sind alle Teams vollkommen in ihre Arbeit vertieft. Platz drei für das Team „Stockbattle“: Christian Kurtz, Christian Süß und Tianmi Dong (v. l.) freuen sich über die Auszeichnung ihrer Finanz-App, die an „Pokémon Go“ erinnert. Energydrinks und Süßigkeiten: Um länger als einen kompletten Tag am Stück zu programmieren, braucht es dann doch etwas mehr als nur den coolen Spirit. Verkabelt, vernetzt und vorbereitet: Noch ein Check, dann kann der Hacking-Wettbewerb losgehen. Foto: © Marius Röer 402 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 bank & fonds I digitalisierung

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