FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Editorial MEINUNG wwk-intelliprotect.de Update inklusive! WWK IntelliProtect ® 2.0 Krisenfest. Wertsteigernd. A ls vor 20 Jahren die ersten Ökostromanbieter Erfolge feierten, kamen die großen Energie- konzerne auf eine Idee: „Stimmt, hauptsächlich ver- feuern wir Kohle und spalten Plutonium. Aber wir betreiben doch auch ein paar alte Wasserkraftwerke – lasst uns das als Ökostrom vermarkten!“ Gesagt, getan. Plötzlich hatten auch die Energieriesen Öko- strom im Angebot, und das deutlich günstiger als die Umweltpioniere, die eifrig in neue Windräder und Solaranlagen investierten. Was die alten Konzerne als Ökostrom verkauften, half der Umwelt natürlich kein bisschen weiter. Es wurde lediglich ein Teil der ohnehin vorhandenen Kapazität mit einem grünen Etikett versehen – und gewissermaßen alter Strom in neuen Schläuchen vermarktet. Wer als Verbraucher etwas bewirken wollte, musste schon zum Angebot der Überzeu- gungstäter greifen, die versprachen, einige Cent je Kilowattstunde in neue Ökoprojekte zu stecken. Das Beispiel lässt sich auf den Asset-Management- Markt übertragen. Oft genug drängt sich auch hier der Eindruck auf, dass der große Aktientopf nur umsortiert wird: Die „grünen“ Titel werden raus- gepickt und als ESG-Fonds vermarktet, ohne dass dies einen Effekt auf die Nachhaltigkeit des Gesamt- marktes hätte. Anleger sind deshalb gut beraten, genau hinzuschauen: Welcher Portfoliomanager nutzt seinen Einfluss wirklich, um die Unterneh- men zu einer nachhaltigeren Geschäftsstrategie zu treiben? Alle anderen verkaufen nur alten Strom in neuen Schläuchen. FP Der Ökostrom-Moment der Fondsbranche Ihr Bernd Mikosch, Chefredakteur fondsprofessionell.de 4/2020 11 FOTO: © AXEL GAUBE FÜR FONDS PROFESSIONELL

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