FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020
Richtig. Auf einer rein rationalen Ebene reicht es vielleicht aus zu zeigen, dass zum Beispiel der Dow Jones Index über einen Zeitraum von 30 Jahren einen jährlichen Ertrag von rund sieben Prozent erzielt hat, und das inflationsbereinigt. Aber auf der emotionalen Ebene reichen stochastische Wahrscheinlichkeitsrechnungen eben nicht aus, um die Kunden zu überzeugen. Da geht es der Versicherungsbranche nicht an- ders als der Fondsbranche. Denn ein Kun- de stellt sich eher die Frage, was wohl aus einer Altersvorsorge geworden wäre, wenn es kurz vor deren Fälligkeit einen Corona- Crash gegeben hätte. Und dann wird das Bauchgefühl eben schnell zum Killer. Welche Lösungsansätze bietet Standard Life in dieser Beziehung konkret an? Etwa unser Startmanagement, das bei allen Einmalbeitragsprodukten verfügbar ist.Das erleichtert es Kunden, die sich angesichts der zuletzt wieder stärker schwankenden Börsen sorgen, den richtigen Anlagezeit- punkt zu finden. Dabei wird zunächst in einen sicherheitsorientierten Fonds und dann innerhalb von ein bis drei Jahren in die eigentliche Fondsauswahl umgeschich- tet. Den genauen Zeitpunkt bestimmt der Kunde. Seine Vorteile: Das Startmanage- ment reduziert nicht nur sein Timing-Risi- ko amAnfang, es kann auch für Zuzahlun- gen gewählt werden. Natürlich bieten wir auch ein Ablaufmanagement, um das Risi- ko am Vertragsende zu minimieren. Sollte nicht inzwischen jedem Versicherer klar sein, dass man in Zeiten extrem nied- riger Zinsen nach alternativen Investment- konzepten Ausschau halten muss? Eigentlich schon, aber leider ist dies oft noch nicht der Fall. Wir hingegen tun das schon seit jeher, weil wir schon früh damit begonnen haben, nach alternativen Ren- ditequellen Ausschau zu halten, also außer- halb der klassischen Assetklassen wie Ak- tien und Staatsanleihen sowie vielleicht noch einem gewissen Anteil an Unterneh- mensanleihen. In ein modernes Portfolio gehört heute ein breiter Mix aus vielen As- setklassen, Branchen und Regionen sowie ein gewisser Anteil an Infrastrukturinvest- ments und anderen echten Alternatives, weil sich damit definitiv der eine oder an- dere Prozentpunkt an zusätzlicher Rendite erzielen lässt und die Diversifikation erhöht wird. Dafür müssen vor allem zwei Voraus- setzungen erfüllt sein: Man braucht zum einen das dafür notwendige Know-how in der Kapitalanlage, in dessen ständige Wei- terentwicklung zudem investiert werden muss. Und zum anderen muss man sich einfach trauen. Was meinen Sie mit „einfach trauen“? Wenn man sich als Versicherer schon nicht vollkommen von der Garantie verabschie- den will, dann muss man zumindest dafür sorgen, dass dieses Korsett einen in der Kapitalanlage so wenig wie möglich ein- engt. Und am Ende muss man darauf set- zen, dass die Berater, mit denen man zusammenarbeitet, qualifiziert genug sind, das den Kunden auch nahezubringen.Qua- lifiziert sind die meisten Berater nämlich definitiv. In dieser Hinsicht sind wir sicher imVorteil gegenüber vielen Mitbewerbern. Warum sehen Sie sich da imVorteil? Wir arbeiten mit einigen hundert Maklern und Beratungshäusern in Deutschland und Österreich zusammen, die daran gewöhnt sind, investmentorientierte Produkte zu ver- mitteln. In Deutschland sind unsere Ver- triebspartner wahrscheinlich zu 80 Prozent doppelt registriert und verfügen über eine Gewerbezulassung sowohl nach Paragraf 34f als auch nach Paragraf 34d. Denn die meisten unserer Vermittler vertreiben so- wohl Investmentfonds als auch Versiche- rungsprodukte. Dadurch haben unsere Partner auf jeden Fall einen Vorsprung, was das Investment-Know-how betrifft. Und einmal Hand aufs Herz: Einen echten USP kann doch in unserer immer transparenter » Unser Startmanage- ment erleichtert es Kunden, den richtigen Anlagezeitpunkt zu finden. « Christian Nuschele, Standard Life FONDS & VERSICHERUNG Christian Nuschele | Standard Life FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH 226 fondsprofessionell.de 4/2020
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