FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

dach dient. Dass gegen den Branchentrend Berater gewon- nen werden konnten, erklärt sich der zuständige Manager Mathias Lüdtke-Handjery un- ter anderem mit dem gut lau- fenden Geschäft. „Der enorme Geschäftserfolg im vergange- nen Jahr, den wir in diesem Jahr erneut toppen werden, hat einen positiven Einfluss auf die Bewerberzahlen.“ Auch bei MLP fruchtet das Werben um Nachwuchs: In den vergange- nen zwölf Monaten stieg die Zahl der bei der Bafin gemel- deten Berater um 55 auf 1.807. In den Jahren davor musste der Wieslocher Finanzvertrieb meist Abgänge verzeichnen. Versicherer im Minus Die Versicherer, die das Fondsgeschäft ihrer Vertreter über ein KWG-Institut orga- nisieren, haben auf Sicht von einem Jahr dagegen Rückgän- ge zu verzeichnen. Einzige Aus- nahme ist die DEVK, die ihr Haftungsdach erst 2017 startete. Besonders krass ist das Minus bei der Axa Bank, die 947 Ver- mittler weniger meldet als vor zwölf Monaten. Ein Axa-Spre- cher erklärt dies mit einer „tur- nusmäßigen Bereinigung“ des Bafin-Registers: „Die Differenz resultiert hauptsächlich aus Streichungen von Mehrfach- meldungen.“ Einige Axa-Ver- treter waren bislang offensicht- lich mehr als nur einmal bei der Finanzaufsicht registriert. Mit solchen Dingen muss sich der Versicherer bald nicht mehr auseinandersetzen. Im Lauf des kommenden Jahres soll die Axa Bank mit der Fondsdepot Bank verschmol- zen werden. Bereits im Januar übernimmt das Institut aus dem bayerischen Hof die tech- nische Depotführung für die Axa-Vermittler. Aktuell wickelt die Fonds- depot Bank schon das Fonds- geschäft der Allianz- und Ergo- Vertreter ab.Das jüngste Minus begründet Geschäftsführer Sebastian Henrichs so: „Aus- schließlichkeitsorganisationen setzen im Investmentgeschäft nicht nur auf die direkte Ver- mittlung von Publikumsfonds. Der Produktmix verschiebt sich zunehmend in Richtung Fondspolicen oder Vermögens- verwaltungslösungen, für deren Vertrieb unser Haftungsdach nicht unbedingt notwendig ist.“ Sein Ziel sei es ohnehin, in erster Linie Vermittler mit akti- vem Fondsgeschäft im Haf- tungsdach zu haben. „Für sie lohnt es sich auch, die regel- mäßig geforderten Qualifizie- rungsmaßnahmen zu durch- laufen. Für alle anderen bieten wir andere Lösungen an.“ Die Vertriebspolitik der Ver- sicherer mag einen Teil des anfangs erwähnten „Vermittler- sterbens“ im Haftungsdach er- klären. Noch bedeutsamer war aber die Regulierung. Allein 2018 meldete die Allianz mehr als 10.000 meist nebenberuf- liche Vertreter aus dem Haf- tungsdach ab – wegen Mifid II. Sie agieren im Fondsbereich nun nur noch als Tippgeber für den Allianz-Außendienst. B. MIKOSCH, J. BREDENBALS FP Deutschlands größte Haftungsdächer Zahl der vertraglich gebundenen Vermittler 2018 bis 2020 Die OLB ist Rechtsnachfolgerin der Wüstenrot Bank und seither Haftungs- dach der W&W-Vermittler. Quelle:FONDSprofessionellAuswertungvonBafin-Daten 3. Nov. 2020 Vertraglich gebundene Vermitter, Stand: 4. Nov. 2019 3. Nov. 2018 Finanzinvest Consulting ISF Institut ApellaWert- papierservice Deutsche Apotheker- und Ärztebank Sapia Partners Jung, DMS&Cie. FinumPrivate Finance BN&Partners Capital DF Deutsche Finance Solution Service DEVK Asset Mgmt. Fürst Fugger Privatbank BfV Bank für Vermögen NFS Netfonds Gothaer AM Signal Iduna AM DB Privat- und Firmenkundenbank Axa Bank MLP Banking Oldenburgische Landesbank Fondsdepot Bank 8.584 9.129 10.491 2.947 0 0 1.807 1.752 1.780 1.679 2.626 2.850 1.260 1.240 1.305 993 1.016 991 612 644 691 396 380 350 310 303 320 302 312 324 232 196 172 157 207 211 103 86 89 86 90 93 78 80 81 78 77 1 76 77 71 63 64 84 55 53 55 49 45 44 VERTRIEB & PRAXIS Haftungsdach 272 fondsprofessionell.de 4/2020

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