FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Eine Fondsgesellschaft wie Schroders bleibt auch künftig ihrer Ausrichtung als aktiver Asset Manager treu. Daran lassen Geschäftsführer Achim Küssner und sein Vertriebsleiter Joachim Nareike im Interview keinen Zweifel. D ie britische Schroder Investment Management ist bereits seit 1998 in Deutschland und Österreich aktiv. Laut einer Untersuchung des Thinking Ahead Instituts, Tochterfirma des Beratungshauses Willis Towers Watson, gehört die Gesell- schaft zu den Asset Managern mit dem größten Wachstum beim verwalteten Fondsvermögen unter den Top-50-Mana- gern weltweit.Wir haben mit Achim Küss- ner, Geschäftsführer Deutschland und Österreich, und seinem Vertriebsleiter für Publikumsfonds, Joachim Nareike, über die Hintergründe gesprochen. Im laufenden Jahr haben einige Ihrer gro- ßen Mitbewerber die eine oder andere Megafusion bekannt gegeben. Wann dürfen wir damit rechnen, dass auch Schroders in dieser Beziehung Vollzug melden wird? Achim Küssner: Auf eine solche Meldung werden Sie wohl vergebens warten. Denn es gibt zu diesem Thema das eindeutige Statement unserer Unternehmensführung und der dahinter stehenden Familie, dass es bei Schroders eine solche Megafusion mit einem bedeutenden Mitbewerber auch künftig nicht geben wird. Und wie ist dann zu erklären, dass Ihre Gesellschaft laut entsprechenden Studien zu den am stärksten wachsenden Asset Managern weltweit gehört? Küssner: Ich glaube, dass Schroders und sei- ne Kapazitäten vom Markt immer noch unterschätzt werden.Wir dürfen mit insge- samt rund 5.500 Mitarbeitern und welt- weit verwalteten Assets von mehr als 700 Milliarden US-Dollar sicher in Anspruch nehmen, zu den bedeutendsten Häusern im Asset Management zu gehören. Es ist aber noch gar nicht so lange her, da war das noch nicht der Fall. Vor 13 Jahren stan- den wir in Bezug auf die verwalteten Assets erst bei 100 Milliarden US-Dollar.Was uns in gewisser Weise bei diesem Wachstum geholfen hat, das ist unter anderem unsere Unabhängigkeit, auf die wir auch in Zu- kunft sehr großen Wert legen. Wie meinen Sie das? Küssner: Die Tatsache, dass wir weder einer Bank noch einer Versicherung oder einem größeren Vertriebsnetzwerk angehören,war ein nicht zu unterschätzendes Kriterium für unser Wachstum in den vergangenen Jah- ren. Wir konnten nicht erwarten, dass eine Muttergesellschaft uns sozusagen laufend neue Mittel hereinspülen würde.Wir muss- ten unsere Kunden eigenständig gewinnen, um uns die heute verwalteten Assets wirk- lich zu erarbeiten. Das schafft man nur, indem man versucht, möglichst immer einen Schritt voraus zu sein und dauerhaft gute Leistungen an den Tag zu legen. Joachim Nareike: Vor dem Hintergrund, dass wir ohne eigenes Vertriebsnetz in einem inzwischen extrem gewordenen Wettbewerb stehen, kommen zwei Aspekte hinzu, die uns unterscheiden. Das ist zum einen die Struktur unserer für deutsche und österreichische Kunden verwalteten Assets. Das sind rund 24 Milliarden Euro „Eine Megafusion wird es mit Schroders nicht geben“ » Wenn man keinen guten Service bietet, setzt man schnell seine Existenzberechtigung aufs Spiel. « Joachim Nareike, Schroders VERTRIEB & PRAXIS Achim Küssner + Joachim Nareike | Schroders FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH 330 fondsprofessionell.de 4/2020

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