FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Die neue Einheit soll „einer der führenden Experten“ Europas im Quant-Research werden, sagt Ulrich Neugebauer, der Sprecher der Deka-Investment-Geschäftsführung. Genauere Ziele gibt er nicht preis. Faktor Salzburg Die Deka übernimmt die auf quantitative Strategien spezialisierte österreichische Fondsboutique Spängler Iqam Invest . Im Vorder- grund steht der Know-how-Transfer auf hartem Terrain. D ie Deka, das Wertpapierhaus der deut- schen Sparkassen, will im quantitati- ven Asset Management wachsen. Helfen soll dabei der österreichische Faktorspezia- list Spängler Iqam Invest aus Salzburg, des- sen Kauf die Deka im September ankün- digte. Stimmen die Behörden zu, soll der Deal bis Jahresende finalisiert sein. Anläss- lich der Übernahme hieß es, die Deka wol- le einen europäischen Quant-Champion formen.Doch nicht nur Wachstumsmotive dürften den Ausschlag gegeben haben. Es geht auch darum, die „Forschungs-Power“ zu stärken: Quant-Produkte werden von Investoren zunehmend kritisch hinterfragt, da braucht es die richtigen Antworten. Quantitatives Wachstum Die Deka verwaltete zuletzt 287,5 Mil- liarden Euro in Fonds. Davon entfallen rund 47 Milliarden Euro auf das quantita- tive Portfoliomanagement, Tendenz stei- gend. Allein 2019 wuchs das „Quant-Ver- mögen“ um fast fünf Milliarden Euro. In 300 Deka-Fonds kommt mittlerweile quan- titatives Asset Management oder Factor In- vesting zum Einsatz – also Strategien, für die Wertpapiere regelbasiert nach Kennzah- len oder Faktoren wie „Size“, „Value“, „Mo- mentum“ oder „Quality“ gekauft werden. Spängler Iqam ist gemessen an Deka- Dimensionen mit rund sieben Milliarden Euro eine kleine Boutique. Ihr Marktanteil in Österreich liegt nach Zählung des öster- reichischen Fondsverbands VÖIG bei nur 3,19 Prozent. Jedoch hat sich die Gesell- schaft durch den Aufbau des quantitativen Asset Managements in den vergangenen 15 Jahren vor allem bei institutionellen Investoren einen Namen gemacht. Seit der Ausrichtung als Faktorexperte stieg das Ver- mögen nach Firmenangaben um gut zwei Drittel. Dazu trugen zuletzt auch deutsche Investoren bei: Ein 2015 eröffnetes Büro in Frankfurt betreut mittlerweile zehn Pro- zent aller Assets, erklärt Spängler-Iqam- Geschäftsführer Markus Ploner. Gemeinsam kommen Deka und Iqam im Quantbereich nach eigenen Angaben auf 55 Milliarden Euro. „Wir gehören mit der Transaktion jetzt im deutschsprachigen Raum zu den führenden Anbietern von quantitativen Investmentlösungen und wol- len unsere Stellung weiter ausbauen“, sagt Ulrich Neugebauer, Sprecher der Deka- Investment-Geschäftsführung. Genauere Ziele gibt er nicht preis. Man wolle jeden- falls im Quant-Research „einer der führen- den Experten“ Europas sein. An welchen Konkurrenten sich die Deka misst,möchte Neugebauer ebenfalls nicht verraten. Allem Anschein nach – das klingt im Gespräch mit dem Management an – ha- ben Marktanteilsgewinne momentan kei- nen Vorrang. Bereits bei der Bekanntgabe des Deals verneinte eine Deka-Sprecherin größere Vertriebspläne für Österreich; es » Wir gehören mit der Transaktion im deutsch- sprachigen Raum zu den führenden Anbietern quantitativer Lösungen. « Ulrich Neugebauer, Deka VERTRIEB & PRAXIS Deka + Iqam FOTO: © GÜNTER MENZL 336 fondsprofessionell.de 4/2020

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