FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Im vergangenen Jahr Sieger in der Kategorie „Company of the Year“, 2020 erneut unter den Nominierten: In Sa- chen Gender Diversity und Frauenförde- rung hat Fidelity noch einmal „eine Schippe draufge- legt“, urteilt die Jury. Bemerkenswert sei die Quote von 50 Prozent Frauen im deutschen Management-Komitee. Führung in Teilzeit gilt bei demVermögensverwalter als selbstverständlich, alle Mitarbeiter werden durch inter- ne Mentoren in ihrer beruflichen Entwicklung unter- stützt. Wegen Corona wurden die flexiblen Arbeitsmo- delle verbessert und individuelle Homeschooling-Lö- sungen entwickelt. „Fidelity arbeitet konsequent weiter an den Themen Diversity und Frauenförderung und kommuniziert dies stark nach außen“, so die Jury. Fidelity Inter- national wurde 1969 gegründet und betreut ein Kundenvermö- gen von derzeit 503,4 Milliarden Euro: topnominiert als „Company of the Year“. Schon zum zweiten Mal unter den Top- Nominierten in der Kategorie „Company of the Year“: Blackrock engagiert sich bereits seit Jahren für Frauen im Kon- zern selbst und in der Finanzindustrie insgesamt. Dies ist sozusagen in der DNA des weltweit größten Vermö- gensverwalters angelegt, denn bereits unter den Grün- dungsmitgliedern von Blackrock waren Frauen vertre- ten. Über die Jahre baute das Unternehmen ein starkes internes und externes Netzwerk auf. „Durchdachte Diversity-Programme, eine von oben nach unten geleb- te Kultur und ein transparenter Umgang mit dem The- ma zeichnen Blackrock aus“, urteilt die Jury. Die zahl- reichen Nominierungen, auch von Männern, zeigten, dass Blackrock ein Vorbild im Bereich Diversity ist. Blackrock wurde 1988 gegründet und verwaltet aktuell ein Vermögen in Höhe von rund 7,4 Billionen US-Dollar: topnominiert als „Company of the Year“. Company of the Year | Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft „Gender Diversity ist Riesenchance “ Rainer Schnabl, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen KAG, erklärt, warum ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern für Unternehmen enorme Vorteile bietet. D er zweitgrößte österreichische Ver- mögensverwalter, die Raiffeisen KAG, ist „Company of the Year“. FONDS professionell sprach mit dem Vorstands- vorsitzenden Rainer Schnabl. Herr Schnabl, bei der Raiffeisen KAG sind 40 Prozent der Führungskräfte Frauen, im Vorstand sind aber nur Männer. Wel- che Positionen sind weiblich besetzt? Generell haben wir einen Frauenanteil von knapp unter 50 Prozent. Wir sind stolz darauf, dass auf der Ebene unter dem Vorstand von elf Führungskräften vier weiblich sind. Das wird sich in den kommenden Monaten in Richtung 50 Prozent bewegen. Wie viele Frauen gibt es denn im Fonds- management selbst? Der Frauenanteil beträgt etwa 25 Prozent. Und auf Führungsebene im Fondsma- nagement ist das Verhältnis 50 zu 50. ImFondsmanagement ist es offenbar schwieriger, Frauen zu finden. Wenn ich auf die universitäre Ausbil- dung schaue und dort auf Kapitalmarkt- theorie-Veranstaltungen, sind diese leider sehr männerlastig. Man müsste daher schon viel früher anfangen. Es gibt Initia- tiven, mehr Frauen in technische Berufe zu bringen. Warum also nicht auch Initiativen für den Kapitalmarkt? Was raten Sie Unternehmen, diemit Gen- der Diversity noch nicht so weit sind? Unternehmen, die darauf keinen Wert le- gen, vergeben eine Riesenchance. Wenn man über alle Ebenen ein ausgewogenes Verhältnis hat, hat man eine ganz andere Gesprächs- und Lösungskultur. Die größ- te Hürde ist sicher, dass es noch eine ge- wisse Voreingenommenheit bei Entschei- dungsträgern gibt, die sich das nicht vor- stellen können, ohne sich jemals damit beschäftigt zu haben. EDITH LACKNER FP Rainer Schnabl, Raiffeisen KAG: „Wir sind stolz darauf, dass auf der Ebene unter dem Vorstand von elf Führungskräften vier weiblich sind.“ Vollständiges Interview mit Rainer Schnabl: QR-Code scannen oder www.fponline.de/RAIF420 eingeben.  VERTRIEB & PRAXIS Fondsfrauen Award 2020 FOTO: © MARLENE FRÖHLICH 364 fondsprofessionell.de 4/2020

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