FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2020

Aktuell nutzen weniger als zehn Prozent der Kunden Open-Banking- Services, zeigen Zahlen der Unter- nehmensberatung Strategy&. Mit überzeugenden Anwendungen könnte sich das aber rasch ändern. Offener Daten tresor Vom Trend zum Open Banking können nicht nur Fintechs, sondern auch traditionelle Kreditinstitute profitieren. Einer der größten Anbieter in diesem Bereich möchte jetzt die DACH-Region erobern. I mmer mehr neue Player drängen in die Finanzbranche: Fintechs, Neo-Banken, digitale Vermögensverwalter und Internet- marktplätze möchten sich ein Stück vom Kuchen abschneiden, der bisher noch zum größten Teil von traditionellen Kreditinsti- tuten verspeist wird.Den neuen Marktteilnehmern ist gemein, dass sie verstärkt auf digitale Technik setzen. Das führt oft dazu, dass bei den Firmen mehr Programmierer als erfah- rene Banker arbeiten. Doch auch die Newcomer können nicht alles allein entwickeln, sondern müssen sich manch- mal Technik „einkaufen“. Hier kommen Unternehmen ins Spiel, die sogenannte Open- Banking-Software vertreiben. Wandel Zu den größten europäi- schen Anbietern von Open- Banking-Lösungen gehört die schwedische Firma Tink, die seit dem Sommer auch in Deutschland mit einer Niederlassung ver- treten ist. „Für uns ist Open Banking der Wandel von einem geschlossenen zu einem offenen und von einem analogen zu einem digitalen Markt. Ähnlich dem also, was auch viele andere Branchen und Märkte durchlaufen“, sagt Cyrosch Kalateh, der das Tink-Geschäft in der DACH-Re- gion verantwortet. Dieser Wandel werde sowohl durch die Nachfrage der Verbrau- cher als auch durch die EU-Gesetzgebung getrieben. „In aller Kürze bedeutet Open Banking, dass imWesentlichen jeder – egal ob Bank, Fintech oder Start-up – die Mög- lichkeit hat, durch den vom Kunden ge- währten digitalen Zugriff auf Konto- und Bankproduktinformationen kreative und benutzerfreund- liche Finanzprodukte und -dienstleistungen zu gestalten.“ Tink unterstützt Unterneh- men dabei, solche datengestütz- ten Finanzdienstleistungen zu entwickeln. „Kunden greifen über unsere Plattform auf ag- gregierte Finanzdaten zu, veran- lassen Zahlungen, fügen Trans- aktionen entsprechende Infor- mationen hinzu, analysieren Daten und bauen persönliche Finanzmanagement-Tools auf“, erläutert Kalateh. Das Unter- nehmen wurde 2012 in Stock- holm gegründet und beschäf- Heikles Geschäft Wem Kunden als Data-Sharing-Anbieter vertrauen Viele Bankkunden haben Hemmungen, ihre Daten zu teilen. Banken genießen noch das größte Vertrauen. Quelle: „OpenBankingandPaymentsSurvey“ (2018/2020)vonStrategy& 17 % 9 % 8 % 7 % 3 % 0% 5% 10% 15% 20% Neobanken / Fintechs Internetgiganten Einzelhandel Zahlungsverkehrs- anbieter Traditionelle Banken / Kartenemittenten 2020 2018 BANK & FONDS Open Banking FOTO: © OLEKSANDR DELYK | STOCK.ADOBE.COM 380 fondsprofessionell.de 4/2020

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