FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2021

dieses Jahr aber ändern, weil wir mit dem „Global I“ einen großen institutionellen Fonds mit 150 Millionen Euro im Vertrieb haben.Wir werden aber demRetailvertrieb treu bleiben und planen, auch weiterhin jedes Jahr einen Publikumsfonds aufzu- legen – wohl wissend, dass die Kosten höher sind. Inwiefern? Einen Publikumsfonds aufzulegen ist we- gen der Regulierungserfordernisse ohnehin schon teurer. Und der Vertrieb ist klein- teiliger, das treibt ebenfalls die Kosten. In einem Ihrer Spots heißt es: „Photovoltaik ist günstig, leistungsstark und emissions- arm.“ Das müssten Sie bitte erläutern. Fangen wir mit „günstig“ an. Die Geste- hungspreise für Solarstrom sind in den letzten zwölf Jahren um über 90 Prozent gefallen. Das liegt hauptsächlich an den gesunkenen Kosten für Module, Gestelle und Wechselrichter. Selbst in Deutschland ist Solarstrom inzwischen günstiger als Windenergie. Wo liegt die Amortisationsgrenze? Das ist schwer zu sagen und hängt von der Region ab. Wir bauen inzwischen für teil- weise weit unter 1.000 Euro je Kilowatt- peak. Vor zehn Jahren waren das noch über 3.000 Euro. Das ist schon enorm, was sich da getan hat. Und Sie müssen beden- ken: Am Ende der Laufzeit eines Solar- kraftwerks nach 30 Jahren haben wir im Gegensatz zu Kohle-, Atom- oder Gaskraft- werken keine Rückbaukosten. Und was heißt „leistungsstark“? Ein Kilo- watt bleibt doch ein Kilowatt, egal ob es fossil oder ökologisch gewonnen wurde. Stimmt schon. Ich erläutere das mal anhand eines Beispiels. Früher baute man auf einer Fläche von einem Hektar einen Solarpark mit einer Größe von 500 Kilowatt-Peak. Heute kann man auf derselben Fläche na- hezu 1.000 Kilowatt-Peak bauen und somit doppelt so viel Strom produzieren. Und woher kommen Emissionen? Ist ein Solarpark mal im Betrieb, ist er emissionsfrei. Aber wir bemühen uns ja um eine ganzheitliche Betrachtung. Der Park muss schließlich auch gebaut werden, die Module müssen produziert und zur Baustelle transportiert werden, die Gestelle müssen in den Boden gerammt werden. Es braucht also eine Zeit, bis ein Solarpark CO 2 -neutral ist. Gänzlich emissionsfrei wird er in der Gesamtbetrachtung nicht werden, aber als emissionsarm darf man ihn schon bezeichnen. Wann amortisiert sich eine Solaranlage in ökologischer Hinsicht? Wann hat sie mehr CO 2 eingespart als selbst produziert? Das ist so allgemein schwer zu sagen und hängt zum Beispiel vom einzelnen Stand- ort ab.Wenn Sie 2.000 Sonnenstunden im Jahr haben, geht es natürlich viel schneller als anderswo. Im Marketing setzen Sie auf Testimonials aus dem Spitzensport. Warum gerade Hochleistungssport? Wir haben das ja sehr eng auf Triathlon beschränkt. Mit Arne Gabius haben wir auch einen Marathonläufer und mit Jost Kobusch einen Extrembergsteiger. Aber die meisten unser Werbeträger sind Triathleten wie meine beiden Partner Christian und Matthias Hamann. Bei uns in der Nähe gab’s die „Heilbronn Challenge“, die wir schon gesponsert haben – so entstand das nach und nach. Triathlon steht auch für Nachhaltigkeit, die Sportler leben nach- haltig, essen und trainieren nachhaltig. Sie müssen – ähnlich wie bei einem Solarpark, der auch immer ein Langläufer ist – erst- mal in Vorleistung gehen, bevor sie im Wettkampf performen können. Triathlon und Solar haben vieles gemeinsam. » Wir produzieren und verkaufen Strom und haben dabei das Glück, dass er vorrangig abgenommen wird. « Thorsten Eitle, HEP Global SACHWERTE Thorsten Eitle | HEP Global FOTO: © ERICH BENZ 210 fondsprofessionell.de 1/2021

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