FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Paraguay importiert 85 Prozent seines Bedarfs an Zitrusfrüchten. Das macht sie erstens teuer, und zweitens leidet ihre Qualität unter dem Transport. Das Investment in Plantagen vor Ort soll beides ändern. Wo die Orangen blühen Das Entwicklungsland Paraguay rückt zunehmend in den Fokus internationaler Investoren. Über einen geschlossenen Fonds können Privatanleger Miteigentümer von Zitrusplantagen werden. P araguay liegt in der Mitte Südameri- kas zwischen Bolivien, Brasilien und Argentinien und erstreckt sich über eine Fläche etwa so groß wie die von Deutsch- land und der Schweiz zusammengenom- men. In Nord-Süd-Richtung fließt der Rio Paraguay durch das Land und teilt es in einen eher kargen Westen und einen sehr fruchtbaren Osten, wo ein subtropisches Klima herrscht. In Paraguay leben ins- gesamt rund sieben Millionen Menschen, eine gute halbe Million davon in der Hauptstadt Asunción. Entwicklung Paraguays Von 1954 bis 1989 war Paraguay eine Militärdiktatur. 35 Jahre lang herrschten nach einem Putsch durch General Alfredo Stroessner Repression, militärische Gewalt und Korruption. Nachdem Stroessner sei- nerseits 1989 nach einem Putsch fliehen musste, wurden ihm zahlreiche Menschen- rechtsverbrechen vorgeworfen. Seither ist das Land auf dem Weg in eine Demokra- tie. 1991 trat es dem gemeinsamen Markt südamerikanischer Länder Mercosur bei und setzte ein Investitionsgesetz um, das ausländische Investoren inländischen gleichstellt, ihnen also beispielsweise un- eingeschränkte Eigentumsrechte gewährt und freien Handel sicherstellt. 1992 gab sich das Land eine freiheitlich-demokrati- sche Verfassung und etablierte das Prinzip der Gewaltenteilung. „Das juristische System Paraguays ist mit dem deutschen vergleichbar“, sagt Jimmy Sánchez, Leiter der Abteilung Marktberatung der deutsch- paraguayischen Industrie- und Handels- kammer. „Einige deutsche Gesetze dienten als Vorbild für Gesetze in Paraguay.“ Mit mehreren groß angelegten Infra- strukturprojekten, darunter dem Bau des zweitgrößten Staudamms der Welt, kam es ab Mitte der 1970er-Jahre zu einem wirt- schaftlichen Aufschwung, und es wurden zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen. Para- guays Energiebedarf wird heute ausschließ- lich aus erneuerbaren Energiequellen ge- speist, zu drei Vierteln aus Wasserkraft, der Rest aus Biomasse. Investitionen nehmen zu Seit Anfang der 2000er-Jahre wächst die Wirtschaft jährlich um mehr als vier Pro- zent, die Armut in der Bevölkerung wurde zurückgedrängt. „Seit 2003 konnte die Mittelschicht ihr Einkommen verdoppeln“, heißt es im „Paraguay Investment Guide“ der deutsch-paraguayischen Industrie- und Handelskammer. Seit 2003 nehmen auch ausländische Investitionen in Paraguay regelmäßig zu. Unter den Sektoren, in denen sich ausländische Investoren beson- ders engagieren, rangiert die Agrarwirt- schaft relativ weit hinten auf Platz acht (siehe Grafiken nächste Seite). » Man kann die Anrechnung der einbe- haltenen Quellensteuer beantragen – jedoch höchstens 25 Prozent. « Uta Hartmann, Bundesministerium der Finanzen SACHWERTE Agri Terra 220 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © SPANISH_IKEBANA | STOCK.ADOBE.COM

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