FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

Viele Deutsche träumen nicht nur von einem Eigenheim für sich und die Kinder, sie verwirklichen sich diesen Traum auch. Den nötigen Immobilienkredit vermittelt ihnen der Finanzberater ihres Vertrauens. Ran ans Neugeschäft Baufinanzierungen können für Finanzberater sehr lukrativ sein. FONDS professionell hat sich umgehört, mit welchen Konditionen und Dienstleistungen Maklerpools ihre Vermittler unterstützen. D ie Corona-Pandemie hat die Nach- frage nach Wohnimmobilien noch- mals verstärkt. Haus oder Wohnung sind zum zentralen Lebensmittelpunkt gewor- den, der nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden soll. Weit oben auf der Wunschliste stehen ein eigenes Arbeits- zimmer fürs Homeoffice und ein Garten, in dem sich der Nachwuchs austoben kann. Hinzu kommt, dass viele Anleger Immobilien als sicheren Hafen ansehen – und ihr Geld lieber in Zinshäuser stecken, als an der Börse zu investieren. Die niedri- gen Zinsen tun ihr Übriges. Kein Wunder also, dass das Geschäft mit Baufinanzierungen boomt. Im vergange- nen Jahr reichten die Banken und Sparkas- sen deutschlandweit Immobiliendarlehen für 273 Milliarden Euro aus, zeigen Berech- nungen der Beratungsgesellschaft PwC. Auf Sicht von zehn Jahren bedeutet das ein Plus von satten 50 Prozent (siehe Grafik nächste Seite). Von dieser Entwicklung pro- fitieren natürlich auch die Finanzberater. 2020 haben viele von ihnen deutlich mehr Hauskredite vermittelt als in den Jahren zuvor (siehe auch die Erfahrungsberichte zur Corona-Pandemie ab Seite 282). Die Vermittler gewinnen als Vertriebskanal in diesem Segment schon seit einiger Zeit an Bedeutung, berichtet PwC. Ein Grund: Sie nehmen den Banken viel Arbeit ab. Die Kreditinstitute bekommen fertige Anträge auf den Tisch gelegt, wofür sie dann eine mitunter durchaus üppige Provision zah- len. Zwei Prozent der Darlehenssumme sind durchaus üblich. Bei einer durch- schnittlichen Kredithöhe von rund 300.000 Euro (siehe Grafik Seite 272) entspricht das 6.000 Euro – und das für einen Abschluss, der mit deutlich weniger regulatorischem Aufwand verbunden ist als eine Anlagebe- ratung. Viele freie Berater wickeln ihr Baufinan- zierungsgeschäft über die Maklerpools ab, über die sie auch ihre Fonds oder Versiche- rungen vermitteln. FONDS professionell hat sich bei diesen Dienstleistern umge- hört, wie wichtig die Finanzierungssparte für sie ist, wie sie sich entwickelt und wel- che Pläne sie für dieses Geschäft hegen.Die Redaktion kontaktierte insgesamt 17 dieser „Mehrproduktpools“. Zwölf von ihnen äußerten sich, zehn legten gegenüber der Redaktion zudem Details rund um ihre Teams, Kooperationspartner und Kondi- tionen offen (siehe Tabelle Seite 274). Kein Kerngeschäft Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig: Baufinanzierungen sind für die meisten dieser Maklerpools zwar eher ein Rand- geschäft, ihre Bedeutung nimmt aber zu. Ihr Fokus liegt auf der Fonds- oder Ver- sicherungssparte, schon weil sie in aller Regel mit einem dieser Produktbereiche » Im für alle schwierigen Jahr 2020 hat sich der Allfinanzansatz für uns wirklich gelohnt. « Tim Bröning, Fonds Finanz VERTRIEB & PRAXIS Immobilienfinanzierung 268 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © MONKEY BUSINESS | STOCK.ADOBE.COM

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=