FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021
CREDIT SUISSE Schweizer Banker bangen um Bonus Die Credit Suisse muss sich mit gleich zwei Minusmachern rum- schlagen: den Verlusten durch die Pleite der Greensill Bank und dem Fiasko rund um Archegos. Die Löcher wird die Bank wohl auch mit Geld aus dem Boni-Topf stopfen müssen. Der Vorstand verzichtet bereits auf Boni in Höhe von knapp 41 Millionen Franken. Nun könnten auch die Mitarbeiter in niedrigeren Rängen dran sein, heißt es in Berichten. Im vergangenen Jahr wurde der Bonuspool der Bank mit fast drei Milliarden Franken gefüllt. Die Schweizer ringen einerseits mit dem Debakel um das Family Office Archegos, dessen Hedgefondsmanager Bill Hwang massiv auf Pump und mehrfach gehebelt auf chinesische Tech-Aktien spekuliert hat- te. Die Wetten gingen schief und bescher- ten der Credit Suisse, die Hwang Milliar- denkredite für seine Zockerei gewährte, im ersten Quartal 2020 Verluste von umge- rechnet vier Milliarden Euro. Das Archegos-Fiasko ist nicht die einzige Baustelle der Bank. Auch die Pleite von Greensill Capital lastet auf dem Unter- nehmen. Insgesamt hat die Credit Suisse mit Greensill vier gemeinsame Fonds be- trieben, in die Kunden in Summe zehn Milliarden US-Dollar investiert haben. Bislang konnte die Credit Suisse Anlegern 4,8 Milliarden US-Dollar, also knapp die Hälfte des investierten Volumens, zurück- zahlen. FLEXIBILITÄT Sparkassenmitarbeiter wählen Arbeitszeit Bei der Sparkasse Hannover haben die fast 1.700 Mitarbeiter seit diesem Jahr die Mög- lichkeit, selbst über ihr Arbeitspensum zu entscheiden. Das soll es leichter machen, Arbeit und Familie zu vereinbaren. Die Be- schäftigten können jeweils im August fest- legen, ob sie im nächsten Kalenderjahr in Voll- oder Teilzeit arbeiten möchten. Wer sich für Teilzeit entscheidet, darf später garantiert wieder in Vollzeit zurück. Die Anträge werden nicht beim Chef einge- reicht, sondern direkt bei der Personalabtei- lung – das soll die Hemmschwelle senken. Das Modell der flexiblen Voll- und Teilzeit- wahl gebe beispielsweise Eltern die Mög- lichkeit, kurzfristig die Arbeitszeit aufzu- stocken, falls die Kinder schneller selbst- ständig werden als gedacht, erläutert Per- sonalchefin Iris Heymann. Auch die Spar- kasse profitiert von den flexiblen Arbeits- zeitregelungen, so die Personalchefin. Die Kosten seien geringer. FP FP Die Großbank Credit Suisse – hier die Zürcher Zentrale – hat alle Hände voll zu tun, Schäden aus zwei Skandalen zu begrenzen. Das gefährdet die Prämien der Mitarbeiter. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Die Unicredit hat Monika Rast zur stellvertretenden Chefin des Corporate & Investment Banking in Deutschland ernannt. Ihre Rolle als Leiterin Multi- national Corporates wird sie weiterhin innehaben. Der Aufsichtsratschef der Commerzbank , Hans-Jörg Vetter , hat sein Amt zur Verfügung gestellt. Er wur- de von Helmut Gottschalk abgelöst, der zwischen 2010 und 2018 Aufsichts- ratschef der DZ Bank war. Christiane Laibach , Chefin der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesell- schaft, einer Tochtergesell- schaft der staatlichen För- derbank KfW, soll in den Vorstand der Förderbank selbst aufrücken. Carola von Schmettow , seit 1992 für HSBC tätig, hat ihren Posten als Sprecherin des Vorstandes von HSBC Deutschland zur Verfügung gestellt. Ihr folgt der bis- herige Firmenkundenchef Nicolo Salsano nach. Chris Vogelzang, bislang Vorstandschef der däni- schen Danske Bank , ist zu- rückgetreten. Sein Nachfol- ger wird Carsten Egeriis . Vogelzang wird bei Geld- wäscheermittlungen als Verdächtiger geführt. NEWS & PRODUCTS Banken 60 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © BERND MIKOSCH, UNICREDIT, ALEXANDER LEHNER, KFW, DANSKE BANK, HSBC
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