FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

OFFENE IMMOBILIENFONDS Die wesentlichen Werttreiber kränkeln Die Vermietungsquoten in offenen Immo- bilienfonds sinken, nachdem sie in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Die Ratingagentur Scope hat bei 20 offenen Immobilienpublikums- fonds untersucht, wie es um den Stand der Vermietung in ihren Portfolios bestellt ist. Das Resultat: Im Lauf des Corona-Jahres 2020 ist die Vermietungsquote von 96 auf 94,3 Prozent zurückgegangen. Der Trend setzte sich auch im ersten Quartal dieses Jahres fort. Ende März lag die Quote bei 93,9 Prozent. Leerstand führt nicht nur dazu, dass Mieterträge ausfallen, er produ- ziert auch weitere Kosten, etwa für Reno- vierungen und die Vermarktung. Auch der Beitrag, den die regelmäßige Auf- wertung der Objekte seit 2013 als Teil der Rendite offener Immobilienfonds leistete, fällt aus. Weil Gewerbeimmobilien – vor allem Hotels und Einzelhandelsimmo- bilien – besonders stark unter der Corona- krise leiden, fallen Wertänderungsrenditen künftig wohl aus. Die durchschnittliche jährliche Rendite offener Immobilienfonds sank im Jahr 2020 von 2,9 auf 2,3 Prozent, ermittelte Scope. Derzeit haben jedoch alle offenen Immobilienfonds noch deutliche Nettomittelzuflüsse. CS EUROREAL Anleger fordern Millionenauszahlung Die Commerzbank halte auf Basis falscher Risikoannahmen mehrere hundert Mil- lionen Euro zurück, um weiterhin hohe Gebühren zu vereinnahmen, lautet die Kampfansage einer Initiative von Anlegern des offenen Immobilienfonds CS Euroreal, dessen Abwicklung 2017 an die Commerz- bank als Depotbank ging. Die Initiative „Fair Deal für CS Euroreal“ fordert die Commerzbank auf, umgehend 350 Mill- ionen Euro an die Anleger des einstmals milliardenschweren offenen Immobilien- fonds auszuzahlen. Die Immobilien seien inzwischen alle verkauft, liquide Bestände in Höhe von 510 Millionen Euro würden nicht mehr benötigt. Die Commerzbank hält dagegen und begründet, das Geld müsse vorgehalten werden, um Gewähr- leistungen,Haftungsrisiken und steuerliche Risiken, die aus den Objektverkäufen noch erwachsen könnten, abzudecken. Das wür- de sich noch bis 2029 hinziehen. FP FP Einzelhandelsimmobilien leiden besonders stark unter der Coronakrise. Anleger dürfen nicht mehr mit Aufwertungen der Fondsobjekte rechnen. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Der Solarinvestmentanbie- ter HEP Global hat seinen Vertrieb mit Ilona Wachter verstärkt. Zuletzt stand Wachter bei der Danske Bank als Director Business Development in Frankfurt unter Vertrag. HEP Global hat auch sein Führungsteam ausgebaut. Holger Pfleger ist neuer Chief Investment Officer, Alexander Zhou übernimmt künftig die Leitung der Be- reiche Projektentwicklung und M&A. Thomas Lloyd hat sein Wholesale-Vertriebsteam mit Julia Pomer als Direc- tor Wholesale Clients Ger- many and Austria verstärkt. Sie wechselt von Lazard AM, wo sie sieben Jahre gearbeitet hat. Neue Personalchefin im Vorstandsgremium von Thomas Lloyd ist Miriam Plater . Sie ist damit etwa für die Talentakquise sowie Entlohnungs- und Anreizsys- teme zuständig. Plater ist seit 2018 im Unternehmen. Alan Burnett wird als Director Wholesale Clients UK and Ireland die Präsenz von Thomas Lloyd bei Banken, Vermögensverwal- tern, Family Offices und Plattformen in Großbritan- nien und Irland ausbauen. NEWS & PRODUCTS Sachwerte 62 fondsprofessionell.de 2/2021 FOTO: © RONALD RAMPSCH / STOCK.ADOBE.COM, HEP GLOBAL, THOMAS LLOYD

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