FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2021

lenderjahr seit der Auflage des Fonds im Jahr 2008 ohne Verlust oder zumindest mit einer ro- ten Null abgeschlossen werden konnte. Das müssen Sie uns näher erklären. Wie wird dieser Ansatz konkret in die Tat umgesetzt? M. H.: Value heißt für uns, dass wir in die bes- ten Geschäftsmodelle mit einem guten Manage- ment zu einem attraktiven Preis investieren. Und Events sind positive unternehmensspezifische Ereignisse, die ein Investment zusätzlich beflü- geln oder zumindest das Abwärtsrisiko begren- zen. Das kann beispielsweise die Veränderung der Kapitalstruktur betreffen oder eine besonde- re Wachstumsdynamik sein. Dabei betrachten wir Aktien als Eigenkapitalanleihen, deren Rendi- ten wir mit klassischen Fremdkapitalanleihen vergleichen. Durch eine zahlungsstromorientierte Herangehensweise und die Ermittlung einer zeit- gewichteten Rendite können wir die beiden Assetklassen miteinander vergleichen. Sie sind quasi zwei Seiten der gleichen Medaille, um es bildlich auszudrücken. Dafür benötigen wir aber ein hohes Maß an Planbarkeit der Zahlungs- ströme. Deshalb setzen wir bei Aktien auf Gewinnerunternehmen und bei Anleihen auf die Stabilität der Zahlungsströme. Die Anteilklasse C des ACATIS GANÉ Value Event Fonds erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Woran liegt das? M. H.: Unsere Anteilklasse C stellt mit ihren quartalsweisen Ausschüttungen für viele Markt- teilnehmer eine echte Alternative im aktuellen Niedrigzinsumfeld dar. Man partizipiert einer- seits an der Rendite des Fonds. Zusätzlich wer- den Erträge aus Dividenden und Zinsen sowie aus Veräußerungsgewinnen von Aktien und An- leihen ausgeschüttet. Es sind also vier verschie- dene Komponenten, die zum Ausschüttungspo- tenzial beitragen. Und dieses wurde seit Auflage der Anteilklasse im Jahr 2013 kontinuierlich ausgebaut. So konnte bereits im Jahr 2018, nur fünf Jahre nach Auflage der Anteilklasse, die Zielausschüttung von 1 Prozent pro Quartal, also 4 Prozent pro Jahr, erreicht werden. Wie hoch ist die Ausschüttung heute, und wie stabil ist sie? M. H.: Aktuell beträgt die Ausschüttungsrendite 4,2 Prozent. Wir schütten derzeit 15 Euro pro Quartal und Anteilschein aus. Das hat sich in den letzten Quartalen nicht geändert. Denn Sta- bilität ist uns immens wichtig. Die unterjährige Ausschüttung soll im Vergleich zur vorausgehen- den Quartalszahlung niemals gesenkt werden. Sie soll konstant bleiben oder im Zuge einer positiven Fondspreisentwicklung, wenn dadurch die Ausschüttungsrendite unter 4 Prozent fiele, weiter erhöht werden. Während also zahlreiche Anleihenfonds im aktuellen Zinstief gezwungen sind, ihre Ausschüttungen zu reduzieren oder diese aus der Substanz vorzunehmen, können wir derzeit aus dem Vollen schöpfen. Erklären Sie das bitte genauer. M. H.: Gern. Uwe und Henrik war von Anbeginn der kontinuierliche Aufbau einer soliden Aus- schüttungsreserve wichtig. Deswegen hat es auch ein paar Jahre gebraucht, bis man die 4 Prozent Zielrendite erreichen konnte. Wir ver- fügen derzeit über ein Ausschüttungspotenzial von 134 Euro je Anteilschein. Auch wenn die Zielrendite natürlich nicht garantiert werden kann, könnten wir die künftigen Ausschüttungen damit für mehr als zwei Jahre darstellen. Hinzu kommen kontinuierliche Dividenden- und Kupon- zahlungen sowie nicht realisierte Erlöse aus Wertpapiergeschäften, die sich derzeit auf weitere 200 Euro je Anteilschein summieren. Für wen ist die Anteilklasse C geeignet? M. H.: Sie richtet sich an Stiftungen und Pen- sionskassen sowie an alle Investoren, die Wert auf unterjährige und vor allem stabile Aus- schüttungen legen. Aktuell befinden sich rund 750 Millionen Euro in der Tranche. Sie betreuen insgesamt ein Vermögen von über 6 Milliarden Euro mit einem vergleichswei- se kleinen Team. Wie werden Sie den Anforde- rungen Ihrer zahlreichen Investoren gerecht? M. H.: Indem wir sehr fokussiert sind, uns auf die wichtigen Dinge konzentrieren und nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Mein Kollege Uwe Rat- hausky würde an dieser Stelle sagen: „Selek- tive Ignoranz gehört zum Geschäft.“ Die über- schaubare Größe unseres Teams bringt es zwangsläufig mit sich, dass wir unsere Ressour- cen gezielt einsetzen. Unsere Stärke ist die tief- gehende fundamentale Analyse von Investment- situationen. Zusätzlich setzen wir auf Outsour- cing und starke Kooperationspartner, die Exper- ten auf ihrem Gebiet sind. So können wir uns auf das fokussieren, was für den Investor zählt: Erfolgreich Investieren ohne Firlefanz www.gane.de 2019 Dr. Uwe Rathausky J. Henrik Muhle Fondsmanager des Jahres

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