FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021

Nicolas von Loeper, Vorstand der Bethmann Bank, über die Expansionspläne der ABN-Amro-Tochter, die Bedeutung des Trend- themas Nachhaltigkeit für sein Institut und die Frage, wie er seine wohlhabenden Kunden für Fondsinvestments begeistern will. D ie Wurzeln der Bethmann Bank rei- chen bis 1712 zurück – damals wurde Delbrück & Co., eines der Vorläuferinstitu- te, gegründet. Der Name Bethmann steht heute noch für Frankfurter Bankiers-Tradi- tion, auch wenn das Institut seit 2004 dem niederländischen ABN-Amro-Konzern ge- hört.Dank Übernahmen wurde Bethmann zur Nummer drei auf dem deutschen Wealth-Management-Markt – hinter der Deutschen Bank und der Commerzbank. Vor rund zweieinhalb Jahren verließen die Privatbanker sogar ihren Stammsitz: Im Bethmannhof in der Frankfurter Altstadt war es längst zu eng geworden, beschäftigt das Institut inzwischen doch bundesweit rund 500 Mitarbeiter, darunter etwa 140 Kundenberater. FONDS professionell traf Vorstand Nicolas von Loeper in der neuen Zentrale imMarienforum. Herr von Loeper, die Bethmann Bank ist auf Expansionskurs: Vor zehn Jahren über- nahmsie das deutsche Private Banking der LGT, 2014 folgte das Privatkundengeschäft der Credit Suisse in Deutschland. Zuletzt ging es eher in kleinen Schritten vorwärts, mit Büroeröffnungen Anfang 2020 inWürz- burg und im Juli dieses Jahres inWupper- tal. Wie sieht der Plan für die Zukunft aus? Nicolas von Loeper: Mittlerweile betreuen wir rund 42 Milliarden Euro und sind der drittgrößte Marktteilnehmer in dem für uns relevanten Kundensegment. Das ist eine gute Ausgangsbasis, reicht uns aber nicht. Wenn sich die Chance ergibt, noch- mals anorganisch zu wachsen, würden wir uns das auf jeden Fall anschauen. Aktuell konzentrieren wir uns darauf, uns orga- nisch weiterzuentwickeln. Zum einen möchten wir unsere Standorte ausbauen, um noch näher an unsere Kunden zu kommen, zum anderen sind wir ins mittel- ständische Firmenkundengeschäft einge- stiegen: Der neue Geschäftsbereich „Entre- preneur & Enterprise“ richtet sich insbe- sondere an familiengeführte Unternehmen. Dafür bauen wir nun eigene Teams in den Niederlassungen auf. Wo gibt es denn nochweiße Flecken auf der Landkarte, die Sie gern besetzen würden? Das hat zwei Facetten. Auf der einen Seite würden wir an jedem unserer 14 Standorte neue Kollegen aufnehmen und führen auch schon entsprechende Gespräche. Auf der anderen Seite wäre beispielsweise eine weitere Niederlassung in Süddeutschland interessant, insbesondere in der Freiburger Gegend.Wir schauen uns überall dort um, wo klassischerweise die Mittelständler zu nden sind, weil wir wissen, dass wir dort sowohl auf der Privatkunden- als auch auf der Firmenkundenebene Geschäft machen können. Darum auch das neue Büro in Wuppertal, wo es eine starke Unternehmer- schaft gibt. Gleiches gilt für Würzburg. In beiden Städten haben wir Teams gefunden, die hervorragend zu uns passen. Wenn Sie wie in Würzburg und Wuppertal ganze Teams abwerben, ist das verbunden mit der Hoffnung, auch deren Kunden zu gewinnen. Geht diese Rechnung denn auf? Es geht uns vor allem darum, Kolleginnen und Kollegen zu nden, die vor Ort ein relevantes Netzwerk haben, die den lokalen „Fonds stehen zu Unrecht im Schatten“ » Wir würden an jedem unserer 14 Standorte neue Kollegen aufnehmen. « Nicolas von Loeper, Bethmann Bank FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH 366 fondsprofessionell.de 3/2021 BANK & FONDS Nicolas von Loeper | Bethmann Bank

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