FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2021
AUFSICHT Bafin zwingt N26 zum Handeln Die Onlinebank N26 hat o enbar massiven Ärger mit der deutschen Fi- nanzaufsicht. Die Ba n erwäge, dem sehr schnell wachsenden Institut eine Beschränkung des Neugeschäfts auf- zuerlegen. Zudem solle das Fintech seine Kundenidenti kationssysteme verbessern. Das berichtete das „Han- delsblatt“. Die Behörde sei verstimmt, weil das Berliner Fintech seine Probleme bei der Bekämpfung von Geldwäsche und anderen kriminellen Aktivitäten nicht in den Gri bekommt: Zuletzt wurde be- kannt, dass zahlreiche Konten bei N26 für Betrugszwecke missbraucht worden sein könnten. Branchenexperten zufolge hat sich N26 zu sehr auf Wachstum konzen- triert und dabei den Aufbau solider Struk- turen und Kontrollen vernachlässigt. Der nach außen kolportierte Druck der Aufsicht zeigte o enbar Wirkung. Kurz nach Erscheinen des Artikels kündigte die Neobank an, ihre Führungsebene um einen Risikovorstand zu erweitern und sich stärker um die Bekämpfung von Finanz- kriminalität und die Einhaltung regulato- rischer Vorschriften kümmern zu wollen. Das Unternehmen versprach zudem Ver- besserungen auf allen Ebenen: eine „inten- sivierte Zusammenarbeit mit den Auf- sichtsbehörden“, die Umsetzung der – von der Aufsicht erwarteten – Finanzholding- Struktur, die Stärkung der Governance-, Risiko- und Compliance-Funktionen und den Kampf gegen Finanzkriminalität. KOSTENDRUCK Manager erwarten Ende des Filialmodells Die Coronakrise und der damit einherge- hende Boom des Online- und Digitalban- kings haben das Filialsterben beschleunigt. Nicht einmal die Branche selbst ist noch davon überzeugt, dass das Filialmodell Zukunft hat. In einer Umfrage unter 305 Bankmanagern weltweit, durchgeführt von der Researchabteilung der britischen Zeit- schrift „The Economist“, sagten 65 Prozent der Befragten, sie halten es für wahrschein- lich oder sogar sehr wahrscheinlich, dass lialbasierte Geschäftsmodelle in den kom- menden fünf Jahren aussterben. Eine Ana- lyse der Unternehmensberatung PwC kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Europas Banken ihr Filialnetz weiter zurückstutzen müssen. Die Analysten prognostizieren über die nächsten zwei Jahre einen Rück- gang der Filialzahl um bis zu 40 Prozent. Branchenkenner billigen dem Modell der Hausbank aber durchaus noch Chancen zu (siehe dazu Seite 386). FP FP Bafin-Zentrale: Die Bankenaufseher monieren, dass die Smartphonebank N26 zu schnell gewachsen ist und es da- bei versäumte, interne Strukturen und Prozesse anzupassen. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Stephan Isenberg verlässt Anfang Oktober 2021 den Vorstand der Bethmann Bank . Isenberg war seit 2009 im Gremium der Frankfurter Privatbank aktiv und hatte dort seit 2014 das Produktressort inne. Die Bethmann Bank hat mit Sandra Heidecker eine neue Chefin für die Betreu- ung von unabhängigen Ver- mögensverwaltern und Fa- mily Offices. Sie folgte Marc Bohling nach. Heidecker ist seit 2014 bei der Bank. Die Unternehmensberaterin Julia Gruber wurde neu in den Aufsichtsrat der V- Bank gewählt. Sie besetzt den Aufsichtsratsposten, der durch den Wechsel von Lars Hille an die Spitze des Vorstands freigeworden war. Seit Juli ist Corinna Geser neue Leiterin Vertrieb und Kundenbetreuung in der V-Bank . Sie trat damit die Nachfolge von Florian Gren- zebach an. Sie hat vor knapp einem Jahr von der Unicredit gewechselt. Neu im Aufsichtsrat der V-Bank ist auch der Ver- mögensverwalter Anton Vetter . Er ist Vorsitzender des Kundenbeirats der V- Bank und rückt in seiner Funktion für seinen Vorgän- ger Udo Schindler nach. NEWS & PRODUCTS Banken FOTO: © NMANN 77 I STOCK.ADOBE.COM, BETHMANN BANK, ROBERT VON AUFSCHNAITER (2), V-BANK 56 fondsprofessionell.de 3/2021
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