FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

Not macht erfinderisch Corona hat der Wohnimmobilie als Investment enormen Schub verliehen. Die Preise steigen und steigen. Welche Strategien lassen es dennoch zu, mit Wohnimmobilien Renditen zu erwirtschaften? A uf der Münchner Immobilienmesse Expo Real, die dieses Jahr wieder als Präsenzveranstaltung stattfand, herrschte beste Laune. Die Immobilienwirtschaft strotzt vor Kraft. Auch und gerade das vor einigen Jahren noch stiefmüt- terlich behandelte Segment der Wohnimmobilien zieht mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich, weil es inmitten der Coro- na-Verunsicherung der vergan- genen eineinhalb Jahre ein Sta- bilitätsanker war. Gute Aussichten „Die Ampeln für die deut- schen Wohninvestmentmärkte stehen weiter auf grün“, beur- teilt Christoph Meszelinsky, Head of Residential Investment bei BNP Paribas Real Estate die Lage. „Auch wenn sich der Mietpreisanstieg verlangsamt hat, bestehen weiterhin Mietsteigerungspotenziale, die das Interesse der Investoren hoch halten werden.“ Das Transaktionsvolumen deutscher Wohnimmobilien hat im Jahr 2020 um mehr als drei Prozent auf gut 36 Milliarden Euro zugelegt. Dabei ist die Zahl der verkauften Wohnungen, nämlich rund 123.000, im Vergleich zum Jahr davor zu- rückgegangen. Dass das Volumen dennoch zunahm, verweist auf die Entwicklung der Preise. „Die weiter steigenden Preise für Wohneigentum konnten den leichten Rückgang der Wohnungsverkäufe mehr als ausgleichen“, sagt Lars Schriewer, Vorstands- vorsitzender von Accentro Real Estate. „Für Eigentümer war das Jahr 2020 von steigen- den Mieten und Verkaufsprei- sen geprägt.“ 81 deutsche Großstädte Der Wohnimmobilienin- vestor Accentro erstellt in Zu- sammenarbeit mit dem Insti- tut der deutschen Wirtschaft (IW) den jährlichen „Wohn- eigentumsreport“. Er basiert auf den Daten der Gutachteraus- schüsse von 81 deutschen Städ- ten, die als Großstädte gelten, weil sie mehr als 100.000 Ein- wohner haben. Was die Zahl verkaufter Wohnungen betrifft, führen die Top-7-Städte die Hitliste nach wie vor trotz leichter Angesichts weiterhin steigender Preise für Wohnimmobilien sinken die mit ihnen erzielbaren Renditen. Neue Konzepte sind gefragt – zum Beispiel Nachverdichtungen wie der Ausbau von Dachgeschossen. Teure Metropolen Durchschnittspreise für Wohnungen an deutschen Topstandorten In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Wohnungspreise in den deutschen Top-7-Standorten mehr als verdoppelt. Quelle:AccentroWohneigentumsreport2021 Euro 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000 600.000 2020 I I I I 2015 I I I I 2010 München Hamburg Frankfurt am Main Stuttgart Köln Berlin Düsseldorf 579.990 Euro SACHWERTE Wohnimmobilienfonds 212 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © INGO BARTUSSEK | STOCK.ADOBE.COM

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