FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

gien.“Auch seine Kunden, von denen viele wie er bis heute aus einem alternativen Umfeld kommen, wollten wissen, was ge- nau mit ihremGeld passiert – und ob sich damit nicht auch etwas Gutes bewirken lässt. Entsprechende Angebote existierten für freie Makler und ihre Kunden damals allerdings nicht. Daher entschloss sich Wietholz, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Wir haben bei der Neue Leben in Hamburg angefragt, ob sie bereit wäre zu garantieren, dass alle über uns vermittel- ten Beiträge gemäß unseren Kriterien und Vorgaben angelegt werden“, berichtet er. Der Versicherer willigte ein, und so wurde 1996 die „Transparente“aus der Taufe geho- ben. Mittlerweile kooperiert Wietholz nicht mehr nur mit der Neue Leben, son- dern auch mit der Stuttgarter, der HDI Le- ben, dem Volkswohl Bund, der Barmenia und bald wohl auch mit der Nürnberger. „Transparente“ Die „Transparente“ ist bewusst kein ex- klusives Produkt von Framtid. Wietholz gründete den Verein für alternative Versor- gungskonzepte (VAV), der über eine eigene Gesellschaft die Lizenzen für die „Transpa- rente“ vergibt: Er wollte eine unabhängige Instanz schaffen, die die Positiv- und Nega- tivkriterien der Investments definiert und deren Einhaltung überwacht, erklärt er. Für diesen prüfenden Blick auf die Kriterien soll der vierköpfige Beirat des Vereins sor- gen, in dem unter anderem der bekannte Versicherungsrechtler Hans-Peter Schwin- towski sitzt. Den Vertrieb der „Transpa- renten“ über andere Makler organisiert Framtid. Wenn Kunden aus Regionen anfragen, in denen Wietholz nicht aktiv ist, verweist er sie an Vermittler dort. „Da bin ich idealistisch, ich möchte, dass das Kon- zept ‚Transparente‘ auch über andere Mak- ler wächst“, sagt er. Die nachhaltige Kapitalanlage ist Basis für Privat-, Riester- und Rürup-Renten, für Direktversicherungen in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) sowie für Berufsunfä- higkeitsversicherungen.Wenn Kunden eine Fondspolice wünschen, bekommen sie die- se natürlich auch. Im Bereich nachhaltiger Vermögensverwaltungen kooperiert Wiet- holz mit dem Bonner Nachhaltigkeits- pionier Murphy & Spitz. Auch „grüne“ Sachversicherungen bietet er. Wietholz sieht und präsentiert sich übrigens zwar als „Nachhaltigkeitsmakler“, betont aber, dass Kunden bei ihm auch konventionelle Pro- dukte erhalten, wenn sie das wünschen. Auch wenn Wietholz nachhaltige Tarife aus Überzeugung anbietet, dem geschäft- lichen Erfolg hat dieser Fokus keinen Ab- bruch getan. Im Gegenteil: „Wir bieten schon seit den 1980er-Jahren bAV-Lösun- gen an und sind dort dank des ‚Transpa- rente‘-Konzeptes auch sehr stark“, berichtet der Makler. „Wir haben uns bei der Verga- be von Mandaten schon einige Male gegen größere Mitbewerber durchsetzen können, weil die Firmen und die Angestellten nach- haltig anlegen wollten.“ Kaum Marketing Wietholz’ Kunden kommen nicht nur aus Hamburg, sondern aus der ganzen Re- publik. Wegen der wachsenden Nachfrage in Berlin gründete er 2018 eine Niederlas- sung in der Bundeshauptstadt. Vier Berater sind dort tätig, in Hamburg hat er fünf Mitarbeiter. Alle sind angestellt, keiner er- hält direkt Provisionen für vermittelte Pro- dukte. „Der Erfolg der Firma ist der Erfolg aller“, betont er. Marketing hat er nie groß betrieben, abgesehen von seiner Internet- seite und einem Aufritt bei Facebook. Da- rüber und auch durch Erwähnungen bei „grünen Seiten“wie Utopia finden Kunden zu ihm. „Unser Erfolg beruht aber in erster Linie auf Weiterempfehlungen durch be- stehende Kunden“, sagt er. Die Empfehlun- gen sprechen für zufriedene Kunden. So falsch kann Wietholz mit seinem Konzept also nicht liegen – der Schritt vom Aben- teuerspielplatz in die Maklerei hat sich offensichtlich gelohnt. JENS BREDENBALS FP » Da bin ich idealistisch, ich möchte, dass das Konzept ›Transparente‹ auch über andere Makler wächst. « Andreas Wietholz, Framtid Andreas Wietholz (l.) und sein Team, darunter sein langjähriger Mitarbeiter Axel Wagener, mussten anfangs lernen, was bei der Beratung wichtig ist. „Es geht immer darum, dem Kunden all seine Risiken vor Augen zu führen und ihm mittels Transparenz bei allen Details zu helfen, eine eigenständige Entscheidung zu treffen.“ FONDS & VERSICHERUNG Andreas Wietholz | Framtid 280 fondsprofessionell.de 4/2021 FOTO: © CHRISTOPH BÖRRIES

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