FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021

Das stimmt. Aber wir können glaubhaft auf eine lange Historie in diesem Bereich verweisen und fühlen uns im Vergleich zu unseren Mitbewerbern wirklich gut aufge- stellt. Im Neugeschäft kommt es zu einer deutlichen Verschiebung hin zu nachhalti- gen Strategien, und von diesen Zuflüssen werden wir einen guten Anteil abbekom- men – 80 Prozent unserer Fonds ent- sprechen Artikel 8 oder Artikel 9 der EU- Offenlegungsverordnung. Schon deshalb wächst unsere Sichtbarkeit im Wholesale- Geschäft aktuell.Hinzu kommt – gewisser- maßen als zweites Häkchen – der Bereich der Themenfonds. In diesem Segment ge- hören wir zu den führenden Anbietern. Beide Bereiche greifen ineinander: In Sum- me verwalten wir mittlerweile 32 Milliar- den Euro in Themenfonds, davon werden 26 Milliarden nachhaltig gemanagt. Bei- spiele sind Strategien wie Energy Transition, Ecosystem Restoration, Smart Food oder Climate Impact, die sich in letzter Zeit einer sehr hohen Nachfrage erfreut haben. Worauf setzen Sie imVertriebskanalWealth Management? Geht es da um eigene Pro- dukte für die Zielgruppe oder darum, Teile für den Baukasten der Asset-Allokation zu liefern? Sowohl als auch. Im Wealth Management hat sich die BNP Paribas, so wie andere Häuser auch, einer offenen Architektur ver- schrieben. Mit einer stärkeren Positionie- rung im Markt können wir den Anteil an diesen Portfolios sicherlich ausbauen. Unse- re große Chance liegt hier darin, gemein- sam kundenspezifische Lösungen anzubie- ten und uns nicht auf Publikumsfonds zu beschränken. Bei den maßgeschneiderten Lösungen für das High-Net-Worth-Segment stellen wir fest, dass viele dieser Kunden be- wusst eine von BNP Paribas Asset Manage- ment verwaltete Strategie nachfragen. Von einigen hören wir: „Wenn ich einen ande- ren Asset Manager beauftragen will, gehe ich direkt dorthin. Ich komme zu Ihnen, weil ich eine BNP-Paribas-Lösung möchte.“ An dieser Stelle können wir also vom Wachstum unserer Wealth-Management- Sparte in Deutschland profitieren und haben sicherlich noch Luft nach oben. Wo sehen Sie – abgesehen von den konzern- internen Kanälen – weiteres Wachstums- potenzial?Wie soll die Expansion gelingen? Im Wholesale-Bereich sind wir wie er- wähnt bei den Asset-Allokatoren schon gut positioniert.Hier ist mein Ziel, die anderen Distributionskanäle auszubauen, beispiels- weise das Geschäft mit Volksbanken und Sparkassen. Für diesen Bereich haben wir jüngst zwei neue Kollegen an Bord geholt. Sie kooperieren seit August zudemmit der Plattform, mit der Dericon und Nord-LB den Sparkassen denVertrieb von Drittfonds vereinfachen wollen. Genau, das ist ein erster wichtiger Schritt, damit die Berater in den Sparkassen vor Ort bequem alle benötigten Daten zur Hand haben, um unsere Fonds problemlos vertreiben zu können. Ich sehe imGeschäft » Wir stehen mittlerweile für einige Themen, die absolut retailfähig sind, also gewissermaßen für den Breitensport taugen. « Hagen Schremmer, BNP Paribas Asset Management fondsprofessionell.de 4/2021 337

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