FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2021
BAUFINANZIERUNG Hauskredite als Margentreiber Das Volumen der Baufinanzierungen in Deutschland wächst weiter kräftig. Seit 2013 habe das Volumen aller Baufinanzierungen in Deutschland von 1,005 auf 1,326 Billionen Euro zugelegt, heißt es in einer Studie der auf Banken spezialisierten Unterneh- mensberatung ZEB. Das entspricht einem Zuwachs um ein knappes Drittel. Für die Banken bedeutet das ein sattes Neugeschäft, das in dieser Zeit der Studie zufolge von 169 auf 247 Milliarden Euro im Jahr gestiegen ist. Daran verdienen die Banken gut, vor allem, weil ihre Marge bei den Baufinanzierun- gen seit 2018 spürbar zugenommen hat. Aber auch die Bestandsmarge liege heute im Durchschnitt höher als noch vor acht Jahren. „Die Kosten der Refinanzierung von Baudarlehen sind für die Banken im Schnitt stärker gesunken als die Zinsen für die Darlehensnehmer“, sagt Ulrich Hoyer, Partner bei ZEB in München. Während sich die Banken teils zu negativen Zinsen am Kapitalmarkt refinanzieren können, gibt es für Verbraucher keine Baukredite mit Negativzinsen. Vor allem bei An- schlussfinanzierungen könnten die Banken oft höhere Margen durchsetzen als früher – die Kunden schauen offenbar angesichts der günstigen Konditionen in der Regel nicht mehr so genau hin. Da sich beispiels- weise mit Spareinlagen nichts mehr verdie- nen lässt, hängt für die Banken inzwischen viel an der Baufinanzierung. STUDIE Zahl der Bankfilialen niedriger als gedacht In Deutschland gibt es deutlich weniger „richtige“Bankzweigstellen, als die offizielle Statistik suggeriert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Analysehauses Barkow Consulting.Die Bundesbank weist für das Ende vergangenen Jahres 24.100 Filialen aus. Die Düsseldorfer Analysten kommen dagegen nur auf 21.250. „Wir definieren eine klassische Filiale als Be- triebsstätte, in der weit überwiegend oder ausschließlich eine Vielzahl an Bankpro- dukten für Privatkunden angeboten wird“, erläutert Geschäftsführer Peter Barkow. „Sie ist insofern enger als die für regulatorische Zwecke notwendige Definition der Bun- desbank.“Barkow klammerte etwa Partner- filialen in Paketshops oder Kundenbüros von Bausparkassen aus.Unterm Strich sank die Zahl der Bankfilialen Barkow zufolge 2020 um 7,6 Prozent. (Grafiken zu Deutschlands Bankenwelt finden Sie ab Seite 364.) FP FP Neues Eigenheim: Für die Banken gewinnt das Geschäfts- feld Immobilienfinanzierung immer mehr an Bedeutung, auch wegen steigender Margen. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Die Bethmann Bank macht die Neukundengewinnung künftig zur Chefsache und hat zu diesem Zweck Axel Rogge zum Head of Growth ernannt. Er ist seit dem Jahr 2014 bei der Beth- mann Bank tätig. Die Targobank hat mit Christophe Jéhan einen neuen Vorstand für das Pri- vatkundengeschäft berufen. Vor seinem Start war Jéhan seit April 2020 bei der Mut- tergesellschaft, der Crédit- Mutuel-Gruppe, angestellt. Thomas Schaufler , Retail- vorstand der Erste Group und der Erste Bank Öster- reich, verlässt nach über zwei Jahrzehnten die Ban- kengruppe und wechselt in den Vorstand der deutschen Commerzbank . Moritz Kraemer hat die Leitung des Bereichs Rese- arch und die damit verbun- dene Funktion des Chef- volkswirts bei der Landesbank Baden-Würt- temberg übernommen. Er folgte auf Uwe Burkert. Željko Kaurin , Chief Infor- mation und Chief Opera- tions Officer der ING Deutschland , verlässt die Bank nach 21 Jahren zum Jahresende. Kaurin begann im Jahr 1998 als externer Berater. NEWS & PRODUCTS Banken FOTO: © WOLFILSER | ADOBE.STOCK.COM, BETHMANN BANK, TARGOBANK, ERSTE BANK / HINTERRAMSKOGLER, ING, MILA PAIRAN 60 fondsprofessionell.de 4/2021
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