FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2022

Der Fondsdatenspezialist Mountain- View zeichnete 2022 zum vierten Mal 201 Fonds in 67 Kategorien für ihre Fünfjahresleistung aus. Viele dieser Produkte waren schon im Vorjahr prämiert worden. Wiederholungs täter Mehr als 55.000 Fonds stellte das Fondsanalysehaus Mountain- View auf den Prüfstand, um die Gewinner für seine Awards 2022 zu finden. Etliche Manager schafften es erneut auf die Siegerliste. M ehr als 55.000 Investmentfonds in 67 Unterkategorien, in denen in Sum- me sieben Billionen Euro stecken, haben die Kärntner Fondsdatenspezialisten auch in diesem Jahr wieder möglichst trenn- scharf nach Regionen, Märkten und Anla- geklassen sortiert sowie im Anschluss ana- lysiert, um die zuletzt erfolgreichsten Pro- dukte herauszufiltern. Anfang März wur- den die Ergebnisse dieser umfangreichen Auswertungen publiziert, und die gekürten Manager beziehungsweise Fondsanbieter durften sich über ihre Trophäen freuen – 201 Gewinner wurden ausgezeichnet. Obwohl nur wenige professionelle Markt- teilnehmer die Ergebnisse solcher Award- Verleihungen eins zu eins umsetzen dürf- ten, stellen derlei Rankings eine gute Aus- gangsbasis dar, wenn man sich in Produkt- kategorien,mit denen man sich noch nicht beschäftigt hat, auf der Suche nach geeig- neten Produkten macht. Außerdem ist es immer interessant zu überprüfen, wie Fonds, die man bereits im Einsatz hat, in ihren jeweiligen Vergleichsgruppen abge- schnitten haben.Wie aussagekräftig solche Awards aber grundsätzlich sind, hängt von der angewandten Methode bei der Ermitt- lung der „besten“ Fonds ab. Viele wissen- schaftliche Arbeiten gelangten zu dem Schluss, dass die führenden Fonds in schlichten Performance-Rankings poten- zielle Kapitalvernichter sind. Die Vorgangs- weise bei der Ermittlung der Moutain-View Awards versucht das zu vermeiden und ist daher vergleichsweise komplex. Die Kärnt- ner arbeiten mit einem selbst entwickelten Ansatz namens „Mountain-View Data Score“. Natürlich fließen auch hier Perfor- mance- und Risikodaten ein, es werden aber lang- und kurzfristige Daten getrennt erfasst und im Anschluss integriert, um zu- verlässigere Ergebnisse zu liefern. Das ist deshalb wichtig, weil es nicht nur möglich ist, sondern auch in der Praxis vorkommt, dass ein Fonds – aus welchen Gründen auch immer – ein herausragendes Jahr er- lebt, danach aber lange Zeit hinter seinen Mitbewerbern zurückbleibt. Das Ausnah- mejahr verzerrt trotzdem für lange Zeit die Ergebnisse und kann einen falschen Ein- druck erwecken. Ein aktuell prominentes Beispiel ist der ARK Innovation ETF der US-Fondsmanagerin Cathy Wood. Spekta- kuläre Anlageerfolge ihres Fonds, der auf „disruptive Technologien“ setzt, im ersten Coronajahr 2020 bescherten ihr enorme Kapitalzuflüsse – derzeit sitzen Anleger, die in der Spitze investierten, auf mehr als 50 Prozent Verlust.Mountain-View betont da- her, dass man wisse, dass Investoren nach Produkten suchen, die sowohl kurz- als auch langfristig zu den erfolgreichsten zäh- len, und dass man diesem Wunsch Rech- nung trage. Sieht man sich die diesjährige Auswahl der bestplatzierten Produkte an (siehe Tabelle), wird deutlich, dass es einer beträchtlichen Zahl von Managern erneut gelungen ist, ihre Fonds unter den besten drei ihrer Vergleichsgruppe zu platzieren. Am auffälligsten ist dies bei Schwellenlän- deranleihen der Fall: Wer 2020 auf die ers- ten Drei der Siegerliste setzte, hatte auch Ende 2021 die drei besten Fonds dieser Gruppe im Depot. GERHARD FÜHRING FP Online weiterlesen: QR-Code scannen oder fponline.de/MV122 eingeben. MARKT & STRATEGIE Awards FOTO: © MOUNTAIN-VIEW 182 fondsprofessionell.de 1/2022

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