FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2022

einzelnen Fonds. Denn wir verfolgen nicht nur unsere eigene Agenda, sondern auch idealistische Motive: Es geht darum, viel Geld in die richtige Richtung zu lenken. Darum ist es uns auch so wichtig, einem wirklich breiten Publikum Zugang zu guten, nachhaltigen Anlagen zu eröffnen. Unser Dachfonds richtet sich sowohl an professionelle Anleger als auch an den ganz normalen Privatkunden, der monatlich zehn Euro zur Seite legen will. Was zeichnet die Asset Manager, die für den Fonds in Frage kommen, denn aus? Die besten sind meist inhabergeführte Boutiquen, in denen die Entscheider auch tatsächlich die Verantwortung tragen. Dort gilt häufig: Was der Manager verspricht, wird auch eingehalten, denn ihr guter Ruf ist ihr größtes Kapital. Sie verfügen über effiziente, hochprofessionelle Strukturen, hätten aber keine Kapazitäten, ihre Fonds ohne Unterstützung einem internationalen Publikum anzubieten. Wichtig ist uns auch, dass der Fondsmanager und sein Team einen erfolgreichen Track Record aufweisen. Letztlich verlangen wir von den Fondsmanagern nichts anderes als von uns selbst: Qualität, ESG und Performance müssen verschmelzen. Sollte dies unerwar- tet doch nicht der Fall sein, dann trennen wir uns auch von einem Engagement. Haben sich diese Boutiquen auf Nischen spezialisiert? Oft, aber nicht immer. Sissener aus Norwe- gen ist beispielsweise ein Experte für Unter- nehmensanleihen aus Nordeuropa. Pella Funds Management aus Sydney dagegen setzt mit dem Global Generations Fund, den wir interessant finden, breit diversi- fiziert auf Aktien und alternative Invest- ments. Auch Aktia aus Finnland investiert hauptsächlich in Anleihen aus Europa und verfolgt dabei einen außergewöhnlich nach- haltigen Ansatz in enger Kooperation mit dem finnischen Start-up Upright. Interes- sant sind ferner Boutiquen wie Finreon. Dieses Spin-off der Universität St. Gallen offeriert einen Aktienfonds, der den CO 2 - Fußabdruck eines Portfolios nicht nur reduzieren, sondern neutralisieren möchte. Einige Asset Manager, mit denen wir kooperierenmöchten, haben schon UCITS- Fonds, andere nicht. Für die sind wir der erste Ankerinvestor ihres neuen Vehikels. Sie investieren aber nicht nur in Universal- Investment-Fonds? Nein, da haben wir natürlich freie Hand. Das Gleiche gilt für die Asset Manager, deren Strategie wir interessant finden: Sie müssen ihren europäischen Fonds nicht bei Universal Investment auflegen – das ist nur ein Angebot. Dachfonds genießen nicht den besten Ruf, zum einen wegen der Kostenstruktur, zum anderen mit Blick auf die Transparenz. Das stimmt. Insbesondere bei professionel- len Investoren geht da meist die rote Lampe an. Ich kläre das Thema gleich zu Beginn des Gesprächs – wenn ich diese Hürde gemeistert habe, ist der Rest fast ein Kin- derspiel. Entscheidend ist, dass wir mit den Zielfonds eine faire und transparente Gebührenstruktur vereinbaren.Wir zahlen beispielsweise keine erfolgsabhängige Ver- gütung. Darauf bestehen wir, selbst wenn die Investmentboutique standardmäßig eine Performance Fee nimmt.Das ist ein Geben und Nehmen: Wir helfen dem Asset Ma- nager beim Markteintritt, dafür erhalten wir gute Konditionen. Diesen Vorteil rei- chen wir an unsere Anleger weiter. Die Ge- samtkosten der Retail-Tranche dürften sich auf rund 1,7 Prozent belaufen, die anderen Anteilsklassen bleiben nach aktuellem Stand klar unter 1,5 Prozent. Wir gehören somit zu den günstigsten Dachfonds. » Wir machen die besten Nachhaltig- keitsmanager der Welt ausfindig und holen sie hierher. « Raoul Heraeus, Oakfin Partners FOTO: © LISA HAENSCH PHOTOGRAPHY fondsprofessionell.de 2/2022 145

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