FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2022

Oliver Lüsch, Vorstandsvorsitzender der BBBank, über den genossenschaftlichen Gedanken, Anlageberatung in Zeiten volatiler Märkte und die Frage, warum sein Institut zum Namensgeber des Stadions wurde, in dem der Karlsruher SC spielt. D ie BBBank wurde 1921 als Badische Beamten-Genossenschaftsbank ge- gründet. Sie diente als Selbsthilfeeinrich- tung für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, da es vor rund 100 Jahren für Staatsbedienstete nicht einfach war, Zu- gang zum Bankgeschäft zu erhalten. Erst 1969 öffnete sich die Bank für alle privaten Kundengruppen. FONDS professionell traf Vorstandschef Oliver Lüsch zumGespräch. Herr Lüsch, der Karlsruher SC lädt zu sei- nen Heimspielen in den „BBBankWildpark“ ein. Ihr Kreditinstitut ist Namensgeber des traditionsreichen Stadions, das sich derzeit imUmbau befindet.Wie kames zu diesem Engagement? Oliver Lüsch: Es gibt über 30 Millionen begeisterte Fußballfans in Deutschland, und knapp sieben Millionen Menschen haben eine besondere Verbindung zu einem bestimmten Verein und sind dort Mitglied. Natürlich haben auch wir mit unseren Mitgliedern eine Community, die uns in großer Verbundenheit treu ist. Das Ziel dieses Engagements ist, zusätzlich von der Reichweite Fußball-Deutschlands zu profitieren und unsere Markenbekanntheit überregional und in der digitalen Welt weiter auf- und auszubauen. Dafür haben wir bewusst den KSC ausgewählt: Er ist ein Traditionsverein, der wie wir in Karls- ruhe gegründet wurde und seine Heimat hier hat. Woran liegt es, dass Ihr Institut imBundes- gebiet noch nicht so bekannt sind? Es ist eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass wir die drittgrößte Genossen- schaftsbank und die größte genossenschaft- liche Privatkundenbank in Deutschland sind. Ich denke, es liegt daran, dass wir aus einer analogen Welt kommen. In den letz- ten Jahren haben wir viel geleistet und in- vestiert. Daher merken wir erste Erfolge in der Markenbekanntheit. 75 Prozent der Menschen aus der Region kennen uns. Im Bundesgebiet kennt uns jetzt jeder Fünfte. Wir profitieren hinsichtlich des Bekannt- heitsgrades auch von der Emotion und der Dynamik, die der Traditionsverein mit- bringt. Da wir als Bank bundesweit aktiv sind, spürt man dies auch bei Auswärtsspie- len. Wir haben beispielsweise Kompetenz- center in Nürnberg und auch Hamburg. Da sagen die Fans dann: „Ja klar, BBBank Wildpark ist ein Begriff.“ Seit Neuestem gibt es eine Partnerschaft mit Phironix E- Sports. Das neu gegründete E-Sports-Team des KSC geht ab dieser Saison in der vir- tuellen Bundesliga auf Torjagd. Das ist eine hochinteressante Zielgruppe bis 40 Jahre mit einer hohen Durchdringung.Das passt zu uns als Digitalbank mit persönlicher Beratung. Es ist ein neuer Weg, den wir ausprobieren möchten. Mit Ihrer deutschlandweiten Präsenz ver- fügen Sie über eine gewisse Sonderrolle im genossenschaftlichen Bankensektor. In der Regel sind die Volks- und Raiffeisen- bankenmit Ausnahme der Apo-Bank ledig- lich regional vor Ort vertreten. Absolut. Ich bin glücklich, dass wir ganz offiziell das gesamte Bundesgebiet als Ge- „ Crowdfunding ist nichts anderes“ » Die genossen- schaftliche Idee hat nichts Ver- staubtes an sich. « Oliver Lüsch, BBBank 408 fondsprofessionell.de 4/2022 BANK & FONDS Oliver Lüsch | BBBank

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