FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

Run auf Fernost Anleger griffen zuletzt besonders eifrig bei Aktienfonds zu, die auf Asien setzen. Titel aus Europa und Amerika rangieren auf der Beliebtheitsskala hingegen ganz unten. G erade in widrigen Börsenzeiten soll- ten aktiv gesteuerte Fonds ihre Vor- teile gegenüber den kostengünstigeren passiven Pendants entscheidend ausspielen können, leider tun sie das aber oft nicht. Den Wahrheitsgehalt dieser altbekannten These prüft das Analysehaus Scope in regelmäßigen Abständen in seiner „Aktiv versus passiv“-Studie. Und hier gibt es gute Nachrichten für Fans der aktiven Portfo- lios: Die Quote jener aktiv gemanagten Ak- tienfonds, die ihren Vergleichsindex schla- gen, hat sich im Vorjahr allen Widrigkeiten zum Trotz leicht verbessert, nämlich von 29 Prozent auf ein Drittel. Die höchste Outperformance Ratio erzielten demnach Aktienfonds für die Region Asien/Pazi k ohne Japan. Am Ende der Liste nden sich hingegen die Gruppen „Aktien Euroland“ und „Aktien Euro- pa“wieder. Das deckt sich auch mit der Nettomittelzu- und -ab$usssta- tistik des Datenbankanbieters Mountain-View: Laut der Aus- wertung, die in der DACH- Region registrierte Fonds be- rücksichtigt, gri en Anleger in den vergangenen Monaten besonders gern bei Portfolios aus Fernost zu. Die Gruppe „Asien/Pazi k ex Japan“ legte demnach zwischen Oktober und Februar netto um 4,65 Milliarden Euro respektive 11,04 Prozent zu. In absoluten Zahlen ge- rechnet gleichauf liegen die Emerging Mar- kets (in Prozent: 2,61). Prozentual betrach- tet erzielte daneben Großchina mit 4,45 Prozent (1,36 Milliarden Euro) die zweit- höchsten Zu$üsse. Die Kategorie „Asien ohne Japan“ liegt mit einem Plus von 1,36 Prozent an vierter Stelle. Die stolzen Zu- $üsse mögen freilich nur bedingt mit dem guten Abschneiden der asiatischen Fonds in der „Aktiv versus passiv“-Studie von Scope zu tun haben. Viel mehr erfährt die Wirtschaft des wichtigen Players China ge- rade ordentlich Rückenwind (lesen Sie da- zu auch den Beitrag auf Seite 116). Raus aus Europa und USA Neben den derzeitigen Musterschülern in der Mountain-View-Statistik decken sich aber auch die Schlusslichter mit der Scope- Analyse: Aus der Region „Europa“ zogen Anleger 6,99 Milliarden Euro ab (–3,22 Prozent), bei Portfolios, die in den Bereich „Euroland“ investieren, waren es 1,59 Mil- liarden Euro (–3,07 Prozent). Auch US-Portfolios respektive Aktienfonds, die auf nordame- rikanische Titel setzen, stehen derzeit weniger in der Gunst der Anleger. Aus der Sparte „USA“ zogen Anleger zwei Pro- zent ab, bei den nordamerika- nischen Pendants waren es 1,87 Prozent.Die höchsten pro- zentualen Ab$üsse erlitt übri- gens Großbritannienmit einem Minus von 7,07 Prozent. CORNELIA FUSSI FP Hohe Zuflüsse in Fernost Portfolios, die in die Region Asien ohne Japan investieren, sind derzeit besonders beliebt bei den Anlegern. Quelle:Mountain-View -1,2 -0,8 -0,4 0,0 0,4 0,8 1,2 I I I ’20 I I I I I ’15 I I I I I 2010 I I ’08 Mittelaufkommen Aktien Asien ohne Japan in Mrd. Euro Die Tabellen zum Artikel finden Sie auf der nächsten Seite. Asien hui, Europa pfui: Anleger investieren derzeit besonders viel Geld in den asiatischen Raum. Gute Aussichten in China dürften für Auftrieb sorgen. MARKT & STRATEGIE Mittelzu- und -abflüsse 162 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © IMLANE | STOCK.ADOBE.COM

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