FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

wird möglich, indemman, ausgehend von einer breiten Basis unterschiedlicher Aktienindizes, jeweilige Branchene ekte wie das Timing von Zu- und Ab üssen herausrechnet und spezi sche Aktien- Benchmarks erstellt, die den einzelnen In- dustrieklassen gerecht werden“, sagt Jakob Schramm, Partner bei Golding Capital. Auch dem unterschiedlichen Stellenwert des Hebels (Leverage) bei den einzelnen Investments muss Rechnung getragen werden. Handlungsfähigkeit Blackrock, weltgrößter Ver- mögensverwalter, ist an allen Dax-Unternehmen beteiligt, am meisten am Pharmazielieferan- ten Qiagen, da hält er beinahe 15 Prozent. Trotzdem kann Blackrock so gut wie keinen Ein uss auf das operative Ge- schäft des Unternehmens neh- men. „Unternehmerisch wirk- sam werden und sich somit er- tragsseitig positiv hervorheben gelingt nur, wenn man die Mehrheit an einem Unterneh- men hat, wenn ich also auf gut Deutsch das Sagen habe,“ sagt Markus Pimpl,Mana- ging Director bei der Partners Group, einem Schweizer Anbieter von Private- Equity-ELTIFs. Das bestätigt auch Julien Zornig, Mana- ging Partner beim Private-Equity-Anbieter Astorius aus Hamburg: „In unseren Betei- ligungen ist der Inhaber immer mehrheit- licher Inhaber, und der entscheidet über Vorstand, Produkte, Ausrichtung und so weiter.Das heißt, er hat vollkommen in der Hand, was strategisch, personell oder pro- dukttechnisch passiert.“ Mitgefangen, mitgehangen Zur fehlenden Möglichkeit, als Aktionär nennenswert Ein uss zu nehmen, tritt noch, dass börsennotierte Unternehmen zur Rechenschaft auch für Entwicklungen gezogen werden, die sie möglicherweise gar nicht tangieren. „Wenn der Dax um 20 Pro- zent fällt, dann wird beispielsweise die Siemens-Aktie aller Voraussicht nach nicht um zehn Prozent steigen. Die Frage ist eher, ob sie mehr oder weniger fällt. Aber sie wird höchstwahrscheinlich fallen! Das ist der große Unterschied: die Entkoppe- lung von der allgemeinen Marktentwick- lung“, sagt Zornig und bringt die Not gelis- teter Unternehmen auf den Punkt: „Die Börse ist eine große Diskontierungsmaschine der Zukunftserwartung. Das heißt, dass sich in den Preisen gelisteter Beteiligungen viele subjektive Erwartungen dessen spiegeln, was in den nächsten Jahren passieren könnte.“ Carve-out Sind Unternehmen börsen- notiert, dann müssen sie regel- mäßig ö entlich berichten. „Notierte Unternehmen unter- liegen der täglichen Börsen- psychologie, und der Kapital- markt kann mit Unter- oder Übertreibung reagieren“, sagt Stefan Echter, Wealthcap: „Private-Equity-Investoren können sich über einen längeren Zeitraum auf Wertsteigerungsstrategien konzentrieren.“ Jakob Schramm, Golding Capital: „Um Aktien und Private Equity vergleichen zu können, muss man Brancheneffekte herausrechnen.“ Alpha-Tierchen Performancevergleich zwischen Public und Private Equity Private-Equity-Investoren können sich sentimentunabhängig auf Wertstei- gerungsstrategien konzentrieren. DerPreqin-Index fürPrivateEquitybasiertaufden quartalsweiseveröffentlichtenNettoinventarwertensowieKapitalabrufenund-ausschüttungen innerhalbderQuartale. Quelle:Prequin 100% 150% 200% 250% 300% 350% 400% 450% 2022 I 2021 I 2020 I 2019 I 2018 I 2017 I 2016 I 2015 I 2014 I 2013 Private Equity MSCI World » Wir unterscheiden passives und aktives Private Equity. « Markus Pimpl, Partners Group SACHWERTE Private Equity 222 fondsprofessionell.de 1/2023 FOTO: © WEALTHCAP, UHLENDORF | GOLDING CAPITAL PARTNERS

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=