FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2023

Heiko Hauser, seit Oktober Geschäftsführer von Plansecur, über die Besonderheiten des Kasseler Finanzvertriebs, sein Angebot an frustrierte Bankberater und die Frage, wie die Diskussion um die Vermittlung auf Provisionsbasis wohl enden wird. P lansecur gelang es in den vergangenen Jahren, solide zu wachsen, zuletzt er- wirtschafteten 180 Berater gut 30 Millionen Euro Provisionsumsatz. Johannes Sczepan, der das Kasseler Unternehmen mehr als zwei Jahrzehnte lang führte, durfte sich zum Jahreswechsel daher mit gutem Ge- wissen in den Ruhestand verabschieden. Sein Nachfolger Heiko Hauser hat keinen Stallgeruch, doch das muss kein Nachteil sein – Sczepan beispielsweise hatte mehrere Autohäuser geleitet, bevor er zu Plansecur kam.Hauser dagegen machte bei Deutsch- lands größtem Versicherer Karriere. Herr Hauser, was hat Sie nach gut 20 Jah- ren bei der Allianz mit viel Führungsver- antwortung dazu bewogen, zu Plansecur zu wechseln? Logisch gewesen wäre eher der nächste Schritt im Konzern. Heiko Hauser: Für mich war dieser Schritt durchaus logisch: Nach vielen guten Jahren bei der Allianz habe ich für mich gemerkt, dass es mir für die zweite Hälfte meines Berufslebens stark auf die Werte ankommt, die mir auch als Ritter des Johanniter- ordens wichtig sind.Diese Werte waren bei der Allianz durchaus zu spüren, aber ich war innerlich auf der Suche nach etwas an- derem, das ich nun auch bei Plansecur mit sehr stark gelebten ethischen Grundwerten gefunden habe. Verantwortung überneh- men heißt für mich nicht, die Zahl der Mit- arbeiter zu maximieren, sondern an prägen- der Stelle in einem Unternehmen tätig zu sein. Diese Chance habe ich bei Plansecur bekommen – und gern angenommen. Wie kamder Kontakt überhaupt zustande? Ich stand vor rund zweieinhalb Jahren pri- vat in Kontakt mit zwei Persönlichkeiten, die durch das von Plansecur initiierte „Vor- denker Forum“ausgezeichnet worden sind. Schon damals überlegte ich,mich beru ich zu verändern. Da brachten meine Ge- sprächspartner jeweils Plansecur ins Spiel, von der ich vorher noch nichts gehört hat- te. Ich wollte jedoch nicht als selbstständi- ger Berater arbeiten. Später kam dann ein Freund mit einer Stellenausschreibung auf mich zu und meinte: „Das bist genau du!“ Das war der Posten als Plansecur-Chef? Genau. Der Auswahlprozess verlief eher unüblich: Plansecur hatte sechs Berater auserkoren, über Johannes Sczepans Nach- folge zu bestimmen. Wir führten stunden- lange Gespräche, die auch dazu dienten, sich menschlich und persönlich abzuglei- chen. Die Annäherung auf dieser Ebene fand ich sehr bereichernd. Diesen Geist hatte ich mir gewünscht. Was unterscheidet Plansecur Ihrer Mei- nung nach von anderen Finanzvertrieben? Der klare Fokus auf Werte. Sicher: Keine Firma würde von sich behaupten, nicht wertebezogen zu arbeiten. Aber die Beto- nung ist bei Plansecur schon besonders. Hinzu kommt die Eigentümerstruktur: Plansecur gehört mehrheitlich den Beraten- den, also denjenigen, die am nächsten am Kunden dran sind. Sie sammeln einerseits die Kundenwünsche ein, entscheiden ande- rerseits aber auch über die Mittelverwen- dung. Somit haben die Kunden die Chan- ce, über den Berater die Entwicklung und „Diese Debatte bekommen wir nicht mehr vom Tisch“ » Regulierung soll zwar dem Verbraucherschutz dienen, der Verbraucher zahlt sie aber mit! « Heiko Hauser, Plansecur FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Heiko Hauser | Plansecur 310 fondsprofessionell.de 1/2023

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