FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2023

feranten.“ In den vergangenen Monaten konnte die DII ihren Mietern Energie zu Kosten anbieten, die teilweise bei lediglich einem Viertel der Angebotspreise einiger der großen Energieversorger lagen. Die Möglichkeit der Kostenersparnis durch den Einkauf großer Energiepakete hat indes auch eine Kehrseite: Aus Grün- den der Preisstabilität kaufen Energieversor- ger ihrerseits große Pakete für lange Zeit- räume im Voraus ein. Wenn Energiepreise schnell deutlich günstiger werden sollten, dann dauert es sehr lange, bis der E ekt bei den Verbrauchern ankommt. Das gilt, wenn auch in kleineremMaßstab, genauso für die Rahmenverträge, die die DII abgeschlossen hat. Einsparpotenzial Der Energieverbrauch einer Immobilie hängt im Wesent- lichen von zwei Ein ussgrößen ab: Zum einen sind das die energetischen Eigenschaften der Immobilie selbst. Ist sie gut isoliert und wird die benötigte Wärme mittels e zienter Systeme aufbe- reitet, verbraucht sie weniger Energie. Zum anderen sind das die Bewohner der Immo- bilie und ihr Heizverhalten. „Unser Proper- ty Management ist nah dran an unseren Mietern und hat sie darüber informiert, wie viel man einsparen kann, wenn man sich seines Heizverhaltens bewusst wird und gewisse Anpassungen vornimmt“, sagt Droszkowski. Schon vermeintlich kleine Schritte hel- fen: Leitungen sollten isoliert werden, um Wärmeverluste zu vermeiden. Eine neue Beleuchtung spart Strom. Auch der Aus- tausch alter Pumpen im Heizungssystem zahlt sich meist aus. „All diese Maßnah- men kann man vergleichsweise schnell umsetzen und erzielt damit auch nennens- werte Einsparungen“, sagt Peter Finkbeiner, Vorstandsvorsitzender von Primonial REIM Germany. Etwas schwieriger ist die Verän- derung des Mieterverhaltens. Denn neben der Steigerung der Energiee zienz eines Gebäudes geht es um die Senkung des in- dividuellen Energieverbrauchs. „In einem Bürogebäude etwa bietet es sich an, die Raumtemperatur der Flächen außerhalb der Nutzungszeiten runterzufahren und eine Stunde vor der Nutzung wieder hoch- zufahren“, beschreibt Finkbeiner. Amortisation „Unserer Erfahrung nach amortisieren sich energetische Sanierungsmaßnahmen spätes- tens innerhalb von zwölf Jah- ren“, berichtet Droszkowski. Der Berechnung liegt die ge- setzlich erlaubte Modernisie- rungsumlage von acht Prozent pro Jahr zugrunde. „Uns ist wichtig, dass mit der Investi- tion in energetische Sanie- rungsmaßnahmen tatsächlich auch eine nennenswerte Er- sparnis bei den Energiekosten einhergeht, sodass die Umlage in Teilen kompensiert werden kann“, betont der ESG-Mana- Oskar Droszkowski, DII: „Unserer Erfahrung nach amortisieren sich energetische Sanierungsmaßnah- men innerhalb von zwölf Jahren.“ Peter Finkbeiner, Primonial REIM Germany: „Über die CO 2 -Bepreisung haben umweltfreundliche Immo- bilien eine deutlich geringere Kostenbelastung.“ Warme Stube – arme Mieter Heizkosten einer 70-Quadratmeter-Wohnung in Euro 1 Wohnungsinvestoren im Dilemma: Sie müssen Kosten produzieren, um Kosten zu senken. 1 imMehrfamilienhaus,Durchschnitt | 2 Prognose | Quelle:Heizspiegel.de/co2 online 0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 2023 2 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 Euro Erdgas Heizöl Fernwärme Wärmepumpe Holzpellets 870 1.010 1.115 1.130 1.310 » Fast sechs Euro je Quadratmeter und Monat für Strom und Gas. « John Bothe, Grund & Grün Immobilien fondsprofessionell.de 4/2023 235 FOTO: © DII, SITTIG FAHR-BECKER I PRIMONIAL REIM GERMANY

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