FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

Vielfalt von der Stange Der Vertrieb von Vermögensverwaltungen hat für gewerbliche Vermittler eine Vielzahl von Vorteilen. Die Redaktion hat die für den freien Finanzvertrieb zugänglichen Produkte zusammengetragen. I n diesen Wochen laufen in Brüssel die sogenannten Trilog-Verhandlungen zwi- schen dem Europäischen Parlament, dem Ministerrat der Europäischen Union und der Europäischen Kommission zur Klein- anlegerstrategie. Das ursprünglich in deren Rahmen vorgesehene Provisionsverbot in der Anlageberatung ist zwar schon länger vom Tisch, dennoch lehnen sich viele in der Finanzbranche nicht entspannt zurück. Früher oder später starte die Provisions- debatte erneut, so der allgemeine Tenor. Daher ist es im Interesse der Finanzver- mittler, sich rechtzeitig auf ein Szenario mit Provisionsverbot vorzubereiten. Eine Mög- lichkeit besteht darin, mit den Kunden eine Servicegebühr zu vereinbaren (siehe auch FONDS professionell 3/2022, Seite 430). Ein anderer Weg ist, Kunden für eine standardisierte Vermögensverwaltung zu gewinnen. Das hat eine Reihe von Vortei- len. Zum einen entfällt das „Provisionspro- blem“ endgültig: Die Anleger zahlen den Vermögensverwaltern ein Entgelt, abhängig vom angelegten Volumen. Von diesen Gebühren wiederum erhält der Vermittler einen Anteil, der regulatorisch aber nicht als Zuwendung gilt. Zum anderen sparen sich die gewerbli- chen Vermittler viel Aufwand. Sie selbst dürfen zwar keine Vermögensverwaltung anbieten, sie können solche Lösungen aber empfehlen. Den Abschluss und den damit verbundenen Prozess samt Geeignetheits- prüfung und Abfrage der Nachhaltigkeits- präferenzen übernimmt dann der Finanz- portfolioverwalter. Regulatorisch ist das für Berater eine angenehme Lösung. Die Vermittler müssen außerdem keine Fondsportfolios mehr zusammenstellen und laufend überprüfen, sondern können sich auf die Kundenbetreuung konzen- trieren. Der Vermögensverwalter kann auf Marktverwerfungen schnell reagieren und Dutzende Depots auf einmal umschichten – anders als ein Finanzanlagenvermittler, der vor jeder Transaktion einen entspre- chenden Kundenauftrag einholen muss. Den Vorteilen steht imWesentlichen ein Nachteil gegenüber: Der freie Berater muss damit leben, „seine“ Kunden fortan gewis- sermaßen zu teilen. Das fällt vielen schwer. VVs für freie Vermittler Doch welche Vermögensverwaltungen stehen überhaupt zur Wahl? Die Redaktion hat sich bei Maklerpools, Depotbanken und Finanzportfolioverwaltern nach ent- sprechenden Angeboten umgehört. Bedin- gung war, dass sie allen Vermittlern zugäng- lich und keine exklusiven White-Label-Ver- mögensverwaltungen sind, für deren Stra- tegie Berater auch oft selbst verantwortlich zeichnen. Die genannten Produkte finden Sie auf den folgenden Seiten, sortiert nach dem Namen des Strategieberaters. JENS BREDENBALS, BERND MIKOSCH Tabelle siehe die nächsten fünf Seiten FP 198 Ausprägungen einer standardisierten Ver- mögensverwaltung stehen freien Vermittlern aktuell zur Auswahl. Quelle:FONDSprofessionellUmfrage Modeketten produzieren Kleidungs- stücke in verschiedenen Standard- größen. Vermögensverwalter gehen ähnlich vor: Sie bieten standardisierte Anlagestrategien an, die sie auch über freie Vermittler vertreiben. VERTRIEB & PRAXIS Standardisierte Vermögensverwaltung 294 fondsprofessionell.de 3/2024 FOTO: © COMOFOTO | STOCK.ADOBE.COM

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