FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2024

ANLAGEBERATER Rapider Sinkflug hält an Ende Juni dieses Jahres arbeiteten in Deutschland knapp 103.000 Anlageberater – gut 55.000 weniger als noch vor zehn Jahren und fast 59.000 weniger als Ende 2013, als diese Zahl ihren Höhepunkt erreicht hatte. Das zei- gen Daten aus dem Mitarbeiter- und Beschwerderegister der Bafin, in dem die Aufsicht Anlageberater und Vertriebsbeauftragte von Ban- ken und anderen Wertpapierdienst- leistern erfasst und die FONDS pro- fessionell ausgewertet hat. Die Bafin führt den Schwund vor allem auf den Filialabbau zurück. Einige Ban- ken wiederum argumentieren, dass die Zahl der Mitarbeiter sinke, weil die Anlageberatung vermehrt bei einigen wenigen Spezialisten im Haus konzentriert werde. Die Bun- desregierung erwägt Medienberich- ten zufolge, der Finanzbranche zahl- reiche Prüf- und Meldepflichten zu erlassen. Im Zuge dessen stehe auch das Beschwer- deregister auf der Streichliste. DIGITALISIERUNG Bankgeschäfte in der Filiale schwinden Immer weniger Bundesbürger tätigen ihre Bankgeschäfte vor Ort. Das zeigt die „Post- bank Digitalstudie 2024“. Im Schnitt erle- digen nur noch 20 Prozent der Deutschen ihre Finanzgeschäfte in einer Filiale. Wenn sie dafür Bankräume besuchen, ist es ihnen aber wichtig, einen festen Ansprechpartner zu haben. Um Geld zu überweisen und ihre Kontoauszüge einzusehen, nutzen die Deutschen häufiger eine Banking-App. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der über eine solche Anwendung erledigten Bankdienstleistungen um vier Prozent- punkte auf 36 Prozent gestiegen.Damit lie- gen die Apps dicht hinter den Onlinepor- talen der Banken, die derzeit für 38 Prozent der Bankgeschäfte genutzt werden. Für die Studie wurden im April 3.171 Teilnehmer befragt. Die Postbank ließ damit zum zehnten Mal in Folge untersuchen, welche Entwicklungen sich in Bezug auf die Digi- talisierung abzeichnen. FP FP Auf Schrumpfkurs Anlageberater in Deutschland Seit dem Hoch Ende 2013 sank die Zahl der Anlage- berater um gut 36 Prozent. Quelle:Bafin 0 50.000 100.000 150.000 200.000 ’24 I I I I 2020 I I I I I 2015 I I I Anzahl laut Mitarbeiter- und Beschwerderegister 102.936 161.701 NEWS & PRODUCTS Banken 58 fondsprofessionell.de 3/2024 FOTO: © JASPER LENSSELINK | ING, ELINVAR | COMMERZBANK, DEUTSCHE BANK, HSBC, JENS BRAUNE Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Nick Jue , der bisherige Länderchef bei ING Deutschland, wechselt zur niederländischen Bank NIBC . Er soll spätestens Anfang kommenden Jahres dem Vorstandschef Paulus de Wilt nachfolgen. Chris Bartz , Gründer und ehemaliger Chef des insol- venten Fintechs Elinvar, ist zukünftig als Managing Director im Geschäfts- segment Privat- und Unter- nehmerkunden (PUK) der Commerzbank aktiv. Die Deutsche Bank hat Laura Padovani zur Be- kämpfung von Finanzkrimi- nalität und zur Einhaltung von Vorschriften in den Vor- stand berufen. Sie kam im vergangenen Jahr von Bar- clays zur Deutschen Bank. Christian Vomberg ist als Bereichsleiter Vertrieb Asset Management bei der Frankfurter Bankgesell- schaft eingestiegen. Er kommt von DJE Kapital, wo er den institutionellen Ver- trieb geleitet hatte. Die britische Großbank HSBC hat den Finanzchef Georges Elhedery zum Nachfolger von Vorstands- chef Noel Quinn berufen. Elhedery ist Anfang 2023 als Finanzchef in den Vor- stand gerückt.

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