FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2024

Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des Vermittlerver- bands AfW, zum aktuellen Stand der EU-Kleinanlegerstrategie aus Brüssel und zur Frage, wie sich Versicherungsmakler verhalten sollten, die von Verbraucherschützern angegangen werden. S eit fast zwei Jahrzehnten führt Nor- man Wirth die Geschäfte des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. Freie Vermittler vertritt der Fachanwalt nicht nur politisch, sondern mit seiner Kanzlei auch juristisch. Wohl wenige Branchenkenner stecken so tief in der Regulierungs- und Rechtspraxis der Versicherungs- und Finanz- anlagenvermittler wie er. FONDS profes- sionell traf Wirth im Berliner AfW-Büro am Kurfürstendamm zum Gespräch. Herr Wirth, Sie stehen schon viele Jahre dem AfW vor und sind auch das prägende Gesicht einer Kanzlei, die sich auf Versiche- rungs-, Vertriebs- und Kapitalanlagerecht spezialisiert hat. Das klingt nach massen- haft Arbeit. Warum tun Sie sich das an? Norman Wirth: Weil ich es kann. Und ja, es ist über die Jahre gerade wegen der aus- ufernden Regulierung – von Mifid und IDD über den Datenschutz bis hin zur Geldwäscheprävention – unglaublich viel mehr geworden. Aber ich gestalte gern, und die Kombination aus Politik, Recht und Wirtschaft ist auch unglaublich abwechslungsreich und spannend. Noch macht es Spaß, meistens. Der AfW vertritt über 2.100 Mitglieder und damit rund 40.000 Finanzvermittler. Manch anderer sieht sich als noch größerer Ver- band und vermutet bei Ihnen wegen ihrer zahlreichen Fördermitglieder mangelnde Unabhängigkeit. Was sagen Sie dazu? Der AfW hat ein klares Alleinstellungs- merkmal: Wir sind der einzige politische Verband, in dem sich unabhängige Versi- cherungs-, Finanzanlagen- und Immobiliar- darlehensvermittler vertreten finden. Wir haben aktuell fast 2.200 Mitglieder bezie- hungsweise Mitgliedsunternehmen, davon über 1.800 registrierte juristisch und natür- liche Personen mit Zulassung als Versiche- rungsmakler nach der Gewerbeordnung. Somit sind wir der mitgliederstärkste poli- tisch aktive Verband für Versicherungs- makler. Zudem haben fast 1.300 Mitglieder eine Zulassung als Finanzanlagenvermittler und knapp 1.000 als Immobiliardarlehens- vermittler. Nachgefragt: Schwächen die zahlenden Fördermitglieder Ihre Unabhängigkeit? Nein.Mit der Aussage zur angeblich man- gelnden Unabhängigkeit wegen unserer tollen Fördermitglieder setze ich mich gern auseinander, wenn ich dazu ein konkretes Beispiel bekäme. Ansonsten nehme ich das als billigen Versuch, uns diskreditieren zu wollen. Wir sind sehr stolz darauf, aktuell mehr als 100 Fördermitglieder zu haben. Diese bilden inhaltlich quasi die gesamte Branche ab, es handelt sich um namhafte Maklerpools und -verbünde, Service- und Bildungsdienstleister, Versicherer, Initiato- ren, Investmentgesellschaften und Sach- wertanbieter. Alles Unternehmen, die den „Das Provisionsverbot ist noch nicht vom Tisch“ » Makler sollten weiter selbstbewusst das Wort ›unabhängig‹ verwenden. « Norman Wirth, AfW Was kommt in Sachen Regulierung auf die Bran- che zu? Und wie sollten Vermittler darauf reagie- ren? Der FONDS professionell KONGRESS in Mann- heim bringt Sie auf den aktuellen Stand. ANMELDUNG: fondsprofessionell.de MANNHEIM, 29. + 30. JAN. 2025 STEUER & RECHT Norman Wirth | AfW 430 fondsprofessionell.de 4/2024

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