FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2024

formanceunterschiede können den Hand- lungsmustern der Portfoliomanager zuge- ordnet werden“, hält Beck fest. Bei den Benchmark-Portfolios setzte das Team die durchschnittliche Gebührenhöhe imPrivate Banking in Höhe von 1,72 Prozent per an- num in der Risikoklasse defensiv, 1,80 Pro- zent bei den ausgewogenen Portfolios und 1,85 Prozent im aggressiven Feld an. Regionale Präferenzen Die Daten für die Studie stammen aus drei unterschiedlichen regelmäßigen Befra- gungen des IVA. Zwei Untersuchungen er- fassen jeweils überregionale Großbanken wie Deutsche Bank oder Commerzbank, regionale Sparkassen und Genossenschafts- banken sowie Privatbanken wie Bethmann oder Donner & Reuschel und unabhängi- ge Vermögensverwalter wie Vermögens- Zentrum, HRK Lunis oder Dr. Markus C. Zschaber. Dabei fragen Testpersonen die Anlagevorschläge der Institute ab. Die dritte Untersuchung wertet die Port- folios von unabhängigen Vermögensver- waltern aus, die ihren Depotbanken die Erlaubnis zur anonymisierten Weitergabe der Daten an die Forscher erteilt haben. Dem Institut für Vermögensaufbau zufolge nehmen die fünf bedeutendsten Depot- banken teil, was gut 90 Prozent des Mark- tes der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland entspricht. Ein zyklisches Handeln der Portfolio- manager der Private-Banking-Einheiten be- obachten die IVA-Analysten nicht nur mit Blick auf den Ein- und Ausstiegszeitpunkt, sondern auch bei der regionalen Auftei- lung. „Bis 2011 wurden die Schwellenlän- der hoch gewichtet, weil diese gut gelaufen waren“, berichtet Beck. Dafür sei Nordame- rika untergewichtet worden.Mit der guten Performance der US-Technologiewerte in den vergangenen Jahren seien nun jedoch Nordamerika über- und die Schwellenlän- der untergewichtet worden. Wende erwartet Die von den Portfoliomanagern abgelie- ferte Leistung bleibt allerdings nicht durch- gängig hinter den Benchmarks zurück. Beck und sein Team stießen durchaus auf Lichtblicke. So blieb in der defensiven Gruppe die Benchmark für das Jahr 2022 hinter praktisch allen Portfolios zurück. Der Grund: Beim Benchmark-Korb wur- den Ende 2021 die Einstandsgewichte wiederhergestellt und der Anleihenanteil wieder auf 74 Prozent erhöht – praktisch am Vorabend der Zinswende. Die Portfoliomanager hatten diese Schei- demarke hingegen kommen sehen und entsprechend die Duration heruntergefah- Statischer Vorteil Aktive Mischfonds und statische Indexportfolios 2008 bis 2023 Morningstar-Euro-Mischfonds-Kategorien hinken Indexportfolios hinterher, die einmal im Jahr rebalanciert wurden. Quelle: Institut fürVermögensaufbau 0% 50% 100% 150% 200% Indexportfolio Defensiv Ausgewogen Aggressiv Mischfonds 31 % 52 % 62 % 112 % 118 % 192 % Voll auf Aktien Durchschnittliche Asset-Allokation von VV-Portfolios Vermögensverwalter halten viel von Aktien. Anleihen verloren an Bedeutung, offene Immobilienfonds sind kaum zu finden. Stand:Juni2023 |Quelle: Institut fürVermögensaufbau + Liquidität 7 % Aktien 71 % Anleihen 16 % Edelmetalle 2 % + Sonstiges 4 % » Die Performance- unterschiede können den Handlungsmustern der Portfoliomanager zugeordnet werden. « Andreas Beck, Institut für Vermögensaufbau BANK & FONDS Vermögensverwaltung 398 fondsprofessionell.de 1/2024 FOTO: © ANDREAS MÜLLER FOTOGRAFIE | INSTITUT FÜR VERMÖGENSAUFBAU (IVA) AG

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