FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

gang jedoch nicht auf den ersten Blick wider: IT und Telekom bestreiten 43 Pro- zent des Portfolios. Mit einer starken dies- bezüglichen Gewichtung ist man in den vergangenen Jahren generell gut gefahren. Ein genauerer Blick unter die Haube zeigt aber, dass Uber Technologies mit knapp neun Prozent die größte Einzelposition darstellt. Ebenfalls interessant gestaltet sich die Länderverteilung: Die USA mit 55 Pro- zent sind als Topgewichtung abermals wenig überraschend, auf Platz zwei kom- men jedoch weder China noch ein euro- päisches Land, sondern Indien. Und hier zeichnet sich ein durchaus entschlossener Zugang ab. Zum Ersten als Bottom-up-Ansatz: „Indien beheimatet eine überproportional hohe Anzahl von hochqualitativen Unternehmen, ist aber in den diversen Aktienindizes unterreprä- sentiert. Hinzu kommt aus Sicht von Heugh die Makro-Ebene: „Die demogra- fische Dynamik, gemeinsam mit dem Willen der vergangenen zehn Jahre, die Infrastruktur in allen Bereichen – digital, finanziell, regulatorisch oder physisch – auszubauen, wird in den kommenden zehn Jahren zu einem deutlichen Wachs- tumsschub führen.“ Ruppiger Markt voraus Auf die kommenden zwölf Monate angesprochen,meint der Manager, „es wäre wohl nicht vollkommen aus der Luft gegriffen, von einem merkbaren Maß an Volatilität auszugehen“. Als Marktkatalysatoren nennt er die US- Präsidentschaftswahlen, geopolitische Unsicherheiten und die Notenbank- politik. Hier hat sich ja vor allem bezüglich der US-Notenbank Federal Reserve Unsicherheit breit gemacht, wenngleich bei Redaktionsschluss zu- mindest ein weiterer Zinsanstieg – also aus Marktsicht der Worst Case – vom Tisch gewesen sein dürfte. FLOP Einen branchenmäßig diversifizierten Ansatz fährt auch der Carmignac Portfolio Climate Transition. Wie der Name der Strategie nahelegt, versucht das Management, aus dem Megatrend der Klima- und Energie- transition Kapital zu schlagen. Laut Fonds- manager Michel Wiskirski setzt man den Investmentprozess über drei Sub-Branchen um: zum Ersten Energielieferanten aus dem Bereich der Erneuerbaren. Außerdem gibt es die „Green Solution Enabler“, also „Unternehmen aus der Circular Economy oder Betriebe, die sich mit Energieeffizienz beschäftigen“, wie Wiskirski erklärt. Zu guter Letzt gibt es „Transitioners“mit Fokus auf der Förderung von Rohstoffen, die für die Energietransition benötigt werden. Die Definition dieser Transitionsrohstoffe ist relativ weit gefasst und reicht von Kupfer über Uran bis hin zu Lithium. Stärke nach Neuausrichtung Dieser Drei-Säulen-Ansatz klingt spezia- lisierter – und somit kleinteiliger –, als er ist. So setzt sich das Portfolio zu 84 Prozent aus Large Caps zusammen. Auch bei den Top-drei-Werten fällt es schwer, eine beson- dere Transitionsspezialisierung zu orten: Samsung,Microsoft und Taiwan Semicon- ductors bestreiten rund 25 Prozent der Ver- mögenswerte. Sieht man sich den Perfor- mancechart an, so stechen die Maximal- abschläge des Jahres 2020 heraus. Hier hat der Sonderfaktor Pandemie durchgeschla- gen.Das Haus hat im selben Jahr die Reiß- leine gezogen und die bis dahin stärker in Richtung Rohstoffe ausgerichtete Strategie auf die aktuelle umgestellt.Der Fondsname wurde von Carmignac Portfolio Commo- dities auf die gegenwärtige Bezeichnung umfirmiert. Laut Wiskirski hat sich die Umstellung seither in einem jährlichen Ertrag von rund zehn Prozent nieder- geschlagen. Impulse erhofft sich das Management von frischen Invest- ments in die Halbleiterindustrie. So wurden etwa AMD, SK Hynix und ASML aufgestockt. HANS WEITMAYR FP Thematischer Mix Carmignac Portfolio Climate Transition ISIN LU0705572823 Ausgabeaufschlag 0,00 % Laufende Kosten 2,59 % p. a. Erstausgabedatum 30. 12. 2011 Fondsmanagement Michel Wiskirski 50% 60% 70% 80% 90% 100% 110% 120% 130% ’24I I 2022 I I 2020 I I 2018 I I 2016 I I 2014 Carmignac Portfolio Climate Transition » Wir verstehen uns als Benchmark-Agnostiker und wollen uns keinen künstlichen Vorgaben unterwerfen. « Kristian Heugh, PM Morgan Stanley RAHMENBEDINGUNGEN: Die Top-Flop-Fonds werden für jede Ausgabe gemäß den Auswertungen des Daten- dienstleisters Mountain-View eruiert. Entscheidend ist die Performance der vergangenen zehn Jahre in einem be- stimmten Sektor imVergleich zur erhobenen Peergroup. Voraussetzungen sind aktives Management sowie die Zulassung in Deutschland und Österreich. Außerdem müssen die Produkte einen Schwellenwert von zumin- dest 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen aufweisen. Als top wird der Fonds gewertet, der unter Erfüllung dieser Kriterien die Liste anführt. Der letzt- gereihte Fonds wird als Flop gewertet. Außerdem müs- sen Topfonds in puncto Transparenz Mindestkriterien erfüllen, was angewandte Strategie, nachvollziehbare Portfoliokonstruktion und Kommunikation betrifft. fondsprofessionell.de 2/2024 203

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