FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2024

„Wer sich auf eine Zielgruppe spezialisie- ren möchte, sollte zuerst einmal überlegen, welcher Kunde mit welcher Police ihm in jüngster Zeit wirklich viel Arbeit bei der Suche nach dem passenden Versicherungs- schutz gemacht hat“, rät Fischer. Das sei ein sehr gutes Indiz dafür, dass es in dem ent- sprechenden Bereich kaum Angebot gibt. „Amwichtigsten ist meiner Meinung nach aber: Anfangen, sich einfach trauen!“, sagt der Vermittler. Ralf Hüber hat sich 2018 getraut. Bereits 18 Jahre zuvor war der Versicherungsmak- ler aus Schwäbisch Gmünd in den Kampf- sport eingestiegen. Mittlerweile ist der Jiu- Jitsu-Trainer und Träger des schwarzen Gür- tels. Damit begann sukzessive auch die be- rufliche Spezialisierung auf Kampfsportler. Beim Training und bei Lehrgängen wur- de Hüber gefragt, worauf Jiu-Jitsu-Sportler oder -Trainer beim Versicherungsschutz zu achten hätten. Später hatten einige Trainer- kollegen ein Haftpflichtproblem. „Da habe ich dann das erste Deckungskonzept gestrickt“, erzählt Hüber. Die Initialzündung Daran, sich auf Kampfsportler als Ziel- gruppe zu spezialisieren, dachte er damals noch nicht. Dazu kam es erst 2018, als Ralf Hüber bei einer Vema-Tagung einen Vortrag von Matthias Fischer hörte. „Da hat es bei mir klick gemacht“, erinnert sich Hüber. „Ich weiß schließlich genau, was Kampfsportler brauchen.“ Er und seine Frau starteten kurz danach die Internetseite kampfsport-versicherung.de – und die war eine Initialzündung. „Bereits nach kurzer Zeit fanden uns Leute, die nach ‚Versicherungen‘ und ‚Kampfsport‘ suchten“, berichtet Hüber. „Wir wurden von den vielen Anfragen der Kampfsportler, Trainer und Schulen über- rascht“, sagt er. Mit der Zeit kamen immer mehr direkte Empfehlungen dazu. Nach dem Start der Seite sprachen Hüber und sein dreiköpfiges Team mit ihnen bekannten Sportlern und boten kostenlose Checks ihrer Policen an. „Dabei stellten wir fest, wie viele Versicherungen nicht passten“, sagt er. So ging Ralf Hüber dazu über, gezielt Haft-, Unfall- oder Rechtsschutzpolicen auf ihre Tauglichkeit für Karateka und Co. zu überprüfen. Im nächsten Schritt entwickelten er und seine Mitarbeiter weitere eigene Deckungs- konzepte, etwa eine Unfallpolice für Trai- ner und Aktive, eine Rechtsschutzpolice, eine Haftpflicht für hauptberufliche Trai- ner und eine Betriebshaftplicht für Kampf- sportschulen. Das Konzept ist aufgegangen. Hüber und sein Team betreuen mittlerweile mehr als 1.300 Kunden in ganz Deutschland von Flensburg bis Oberammergau. „Das ist wörtlich zu nehmen“, so Hüber. Auf eine gezielte Akquise neuer Kunden kann der Vermittler inzwischen verzichten. „Das Geschäft entwickelt sich organisch“, sagt er. Zielgruppe Landwirte Einen Volltreffer hat auch Markus Eisen- hut mit seiner Spezialisierung auf eine bestimmte Zielgruppe gelandet. Dass er später einmal Landwirte über Finanz- und Versicherungsprodukte beraten würde, war dem heute 31-Jährigen vielleicht nicht gerade an der Wiege gesungen. So ganz von ungefähr kommt die berufliche Fokus- sierung allerdings auch nicht. „Ich stamme aus einer Landwirtsfamilie, wir waren ein Mehrgenerationenhaushalt“, berichtet der Vermittler aus dem ober- pfälzischen Pfatter. „Dabei habe ich ver- schiedene für mich heute essenzielle Dinge gelernt“, sagt er. Dazu gehöre ein Verständ- nis von gegenseitiger Hilfe und Unterstüt- zung. Außerdem habe er früh erkannt, wie wichtig der Schutz der Natur und daher nachhaltiges Wirtschaften sind. Das Interesse für Finanzen erwachte bei dem gläubigen Christen während seiner Ausbildung zum Industriemechaniker, als er das erste Mal mit Geld und Anlagebera- tung in Berührung kam. Er begann sich über die Börse und Fonds zu informieren – und investierte den Großteil seines Lohns, was er auch während des Fernstu- diums beibehielt. Raus aus dem Strukturvertrieb Als er mit seinen Investments schließlich mehr verdiente als in seinem Beruf, kün- digte er seinen Job als studierter Maschi- nenbautechniker und schloss sich einem Strukturvertrieb an. Da Eisenhut ein Mensch mit Werten und Prinzipien ist, verwundert es kaum, dass er dort schnell unglücklich war. Im Februar 2020 kün- digte er schließlich und entwickelte in den folgenden Monaten zusammen mit einem Coach eine Marke. » Wir wurden von den vielen Anfragen der Kampfsportler, Trainer und Schulen überrascht. « Ralf Hüber, Hüber Unternehmen: ....... Hüber Versicherungsmakler Ort: .......................................... Schwäbisch Gmünd Einstieg in die Branche: ............................... 1994 Erlaubnis: ................................................ 34d GewO Betreute Kunden: ................................ zirka 1.300 SPEZIAL | MARKETING FÜR MAKLER Spezialisierung 314 fondsprofessionell.de 2/2024 FOTO: © MARIUS BULLING | HÜBER

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