FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025
Editorial MEINUNG Ihr Bernd Mikosch, Chefredakteur F idelity hat es getan, J.P. Morgan Asset Manage- ment auch und Pimco sowieso. Auch Axa IM und HSBC sind dabei, seit Neuestem sogar DJE Kapital: Ein Vermögensverwalter nach dem anderen steigt ins Geschäft mit „aktiven ETFs“ ein. Noch vor Kurzem klang die Kombination dieser beiden Wörter für viele wie ein Widerspruch, was sicherlich daran lag, dass das Kürzel ETF millionen- fach unsauber mit „börsengehandelter Indexfonds“ übersetzt wurde. Das ist vorbei: Dass auch in einem ETF aktives Management stecken kann, weiß mitt- lerweile jeder ambitionierte Privatanleger. Doch kaum ist das geklärt, bricht sich das nächste Missverständnis Bahn: Spricht ein Vertriebler von aktiven ETFs, dauert es meist keine zwei Minuten, bis diese Vehikel als „Das Beste aus zwei Welten“ gepriesen werden. Aktives Management zum Preis eines Indextrackers – was will man mehr? Wirklich passend ist allerdings auch diese Erklä- rung nicht. Die meisten aktiven ETFs orientieren sich bewusst an einem Index, dessen Wertentwick- lung durch dosierte Unter- und Übergewichtungen einzelner Titel geschlagen werden soll.Das hat seine Berechtigung und ist oft auch erfolgreich, hat aber wenig mit klassischen „High Conviction“-Ansätzen zu tun, an die Privatanleger bei aktivemManagement wohl meistens denken. Vielleicht wäre es besser, nur das Beste aus anderthalb Welten zu versprechen. Reicht auch. Ein Fortschritt zum klassischen Index- folger, der nach Kosten per De nition keinen Mehr- wert scha en kann, bleibt es allemal. FP Aktive ETFs: Das Beste aus anderthalb Welten fondsprofessionell.de 28./29. JANUAR fondsprofessionell.de 1/2025 11 FOTO: © MARINA TERECHOV FÜR FONDS PROFESSIONELL
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=