FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025

anbieten zu können. Ich nde das einfach wunderbar. Wie kommt der Fonds denn bei den Anle- gern an? Stößt er auf Interesse? Er kommt hervorragend an. Anfang ver- gangenen Jahres hatte der Fonds ein Volu- men von rund zehn Millionen Euro, in- zwischen sind es gut 190 Millionen Euro. Solche Mittelzu üsse sind für eine Fonds- boutique wirklich gewaltig. Wir unterstüt- zen die Kollegen von Vates beim Vertrieb, sorgen dafür, dass der Fonds bekannter wird. Als wir uns an der Gesellschaft betei- ligt haben, war sie ein ganz kleines Haus, jetzt wächst das Unternehmen sehr schnell. Und wir haben nun einen reinrassigen US- Aktienfonds, der riesiges Interesse weckt. So kann es weitergehen – und ich denke, wir dürfen getrost auch noch ein bisschen mehr erwarten. Sie selbst managen nun schon seit beinahe 20 Jahren den globalen Aktienfonds Loys Philosophie Bruns. Macht es Ihnen nach so langer Zeit immer noch Spaß? Ja, und ich bin meinen Überzeugungen auch immer treu geblieben. In Deutsch- land haben die meisten Leute, die ich ken- ne, nach wie vor Angst vor Aktien. Sie wol- len gar nicht oder nur zu einem geringen Anteil in solche Papiere investieren. Wenn sie es aber tun, dann werden sie schnell richtig sportlich.Meine Investmentphiloso- phie war schon immer genau umgekehrt, und sie ist es bis heute: Ich war schon immer der Auffassung, dass man eigentlich sein gesamtes Vermögen in Aktien anlegen, dabei aber sehr konservativ bleiben sollte. Und genau das macht der Loys Philosophie Bruns. Das Portfolio ist weltweit gestreut, bei der Auswahl der Titel achte ich sehr stark auf Qualität. Mir kommen zum Bei- spiel keine Unternehmen in den Fonds, die Schwierigkeiten mit ihrer Bilanz haben. Zudem kaufe ich nur Titel, die deutlich unterbewertet sind. Andernfalls lasse ich einfach die Finger davon. Die Magnificent Seven, deren Kurse zuletzt so stark eingebrochen sind, haben Sie also nicht im Portfolio? Zum Glück nicht, diese amerikanischen Zauberpapiere waren mir immer zu teuer. Ich will unterbewertete Aktien und kann auch warten. Wenn man einen solchen Ansatz verfolgt, braucht man noch eine breite Streuung, dann funktioniert es auch. Ich lasse ja schon seit 19 Jahren mein eige- nes Vermögen in dem Fonds arbeiten. Das hat mir nach Kosten pro Jahr eine Rendite von etwa sieben Prozent beschert. Damit verdoppelt sich das Vermögen alle zehn Jahre. Das ist mir durchaus angenehm, damit kann ich sehr gut leben. Und was für mich gut ist, ist für die Kunden wahr- scheinlich auch nicht so verkehrt. Ich mag den Fonds sehr und werde ihn auch in Zukunft weiterhin managen. Und wie wird es bei Loys weitergehen? Gibt es Zukunftspläne? Ich denke, wir werden in den kommenden Monaten und Jahren schauen, ob wir nicht hier und da eine ganz neue Strategie hin- zufügen können. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Solche Überlegungen hän- gen aber auch an der personellen Ausstat- tung.Wenn wir geeignete, talentierte Leute nden, können wir expandieren, und dann machen wir das auch. Vielen Dank für das Gespräch. ANDREA MARTENS FP KURZ-VITA: Christoph Bruns Christoph Bruns wurde 1967 in Münster geboren. Er schloss sein Studium an der Universität Münster 1992 als Diplom- kaufmann ab, 1994 promovierte er. Danach arbeitete Bruns bis 2002 in verschiedenen Positionen bei Union Investment, unter anderem als Fondsmanager und Segmentleiter Port- foliomanagement. 2002 zog Bruns mit seiner Frau, einer Amerikanerin, nach Chicago und war als Privatinvestor tätig, bis er sich 2005 Loys anschloss. Dort ist er Fondsmanager, Teilhaber und Vorstandsmitglied. » Die amerikanischen Zauberaktien der Magnificent Seven waren mir immer zu teuer. « Christoph Bruns, Loys FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH MARKT & STRATEGIE Christoph Bruns | Loys 178 fondsprofessionell.de 1/2025

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=