FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025
Rendite Die Entwicklung des S&P Global Infra- structure Index (siehe Gra k) zeigt, wie emp ndlich Infrastrukturaktien auf externe Ein üsse reagieren können. Als Anfang 2020 zuerst in China, dann auch in Europa Corona-Lockdowns verhängt wurden, stürzte der Index um rund 45 Prozent ab. „Aktienfonds weisen eine höhere Volatilität auf, haben ein höheres Renditepotenzial und bieten mehr Flexibilität durch tägliche Liquidität“, sagt Otto. „Direktbeteiligungen wei- sen eine geringere Schwan- kungsbreite auf, binden Kapital über einen längeren Zeitraum und bieten im Durchschnitt einstellige Renditen.“ Gemäß einer Auswertung der Boston Consulting Group (BCG) haben börsennotierte Infrastrukturinvestments im Zeitraum von 2018 bis 2023 eine durchschnittliche Rendite von 4,3 Prozent pro Jahr erwirt- schaftet. Privatmarktprodukte hingegen kommen auf 6,8 Pro- zent (siehe Gra k Seite 234). „Während der Beitrag des EBITDA und der Multiples zur Gesamtrendite bei den gelis- teten Infrastrukturinvestments im Durch- schnitt höher war, sind es insbesondere die E ekte aus der Rückzahlung der erhebli- chen Kredite über die Halteperiode, die Privatmarktinvestments gegenüber ö ent- lichen in den vergangenen sechs Jahren outperformen ließen“, analysiert Wilhelm Schmundt, Managing Director & Senior Partner bei BCG. Werttreiber Management ETFs, die einen Aktienindex abbilden, bilden natürlich auch dessen Volatilität ab. Bei gemanagten Aktienfonds und bei Pri- vatmarktinvestments spielen hingegen un- ternehmerische Fertigkeiten eine erhebli- che Rolle. Für den Manager, der im Privat- markt unterwegs ist, ist entscheidend, dass er über ein belastbares Netzwerk verfügt, um lukrative Projekte anbinden zu kön- nen. „Zusammen mit einer umfassenden Marktkenntnis sollte besonderes Verhand- lungsgeschick zu erfolgreichen Zukäufen aus der Deal-Pipeline führen.Nach Beginn der Beteiligung sind Projektmanagement- fähigkeiten wie Planung, Durchführung und Überwachung gefragt“, sagt Otto. Bei Aktienfonds sind hingegen eher die Nähe zum Kapitalmarkt und analytische Fähig- keiten, um das Management eines Unternehmens und des- sen strategische Pläne zu beur- teilen, entscheidend. „Operative Verbesserungen in den Portfoliounternehmen werden für deren Mehrwert- schöpfung immer wichtiger“, sagt Schmundt. „Denn in einem wirtschaftlichen Um- feld, das neben den allgemei- nen Kostensteigerungen insbe- sondere von zurückgehenden Transaktionen geprägt ist, wer- den steigende Multiples oder ein geringerer Verschuldungs- grad einen immer kleineren Performancebeitrag leisten.“ Hannah Otto, DWS: „Aktienfonds weisen eine höhere Volatilität auf, haben ein höheres Rendite- potenzial und bieten mehr Flexibilität.“ Matthias Weber, KGAL: „Direkt im Fonds bewirt- schaftete Anlagen zur Gewinnung von Strom aus erneuerbaren Energien werfen stabile Cashflows ab.“ Grüße aus der Steilkurve Entwicklung börsengelisteter Infrastrukturgesellschaften Infrastrukturaktien reagieren viel empfindlicher auf exogene Störungen als Privatmarktprodukte. Hier: der Corona-Lockdown. Quelle:S&P 1400 1600 1800 2000 2200 2400 2600 2800 3000 ’25I 2024 I 2023 I 2022 I 2021 I 2020 S&P Global Infrastructure Index 2.891 1.652 3.128 » Multiples oder Ver- schuldungsgrad werden einen kleineren Perfor- mancebeitrag leisten. « Wilhelm Schmundt, BCG SACHWERTE Infrastruktur 232 fondsprofessionell.de 1/2025 FOTO: © DWS, OLIVER RÜTHER | KGAL INVESTMENT MANAGEMENT GMBH
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