FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025

Eine Vermögensverwaltung mit aktiv gemanagten Fonds, die unterm Strich günstiger ist als ein klassischer Publikumsfonds? Georg Kornmayer , Geschäftsführer von Fondsnet , und Ex-DWS- Produktchef Ferdinand Haas erklären, wie das gelingen soll. F erdinand Haas gehört zu den wenigen Vertretern der Branche, die sowohl die Welt des freien Finanzvertriebs als auch das Geschäft mit milliardenschweren institutio- nellen Investoren von innen kennen.Nach vielen Jahren im Vorstand des Maklerpools BCA und im Topmanagement der DWS ist er nun sein eigener Herr – und getrie- ben von der Vision, Privatanlegern eine Geldanlage in einer Qualität und zu Kon- ditionen zu ermöglichen, wie sie sonst nur Großinvestoren offensteht. Gelingen soll das über eine Kooperation mit der Fonds- net-Gruppe. FONDS professionell traf Haas und Fondsnet-Chef Georg Korn- mayer in Frankfurt zum Interview. Die Fondsnet-Gruppe bietet in der Vermö- gensverwaltung nun exklusiv sehr günstige Anteilsklassen ausgewählter Fonds an, unterstützt durch Ferdinand Haas und sein Unternehmen Portfolio Selection. Fangen wir von vorn an: Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Ferdinand Haas: Wir beide kennen uns schon seit mehr als 20 Jahren. Ich war damals Vorstand der BCA. Georg und sei- ne Kollegen von Fondsnet waren die einzi- gen Mitbewerber im Maklerpoolmarkt, mit denen ich mich von Anfang an gut verstanden habe, weil wir, denke ich, die gleiche Philosophie verfolgt haben. Wir waren uns einig, was wir nicht sein wollten – eine Art parasitäre Existenz, die es sich an der Schnittstelle zwischen Maklern und Produktanbietern allzu bequem einrichtet. Sondern wir haben wirklich versucht, den freien Beratern auf unterschiedliche Weise einen Mehrwert zu bieten, die BCA seiner- zeit eher auf der inhaltlich-technologischen Seite, Fondsnet über den Ansatz, fast 100 Prozent der Provisionen an die Vermittler durchzureichen. Der Kontakt blieb über die Jahre bestehen, als Sie von 2006 bis Ende 2020 für die DWS gearbeitet haben? Haas: Genau. Als ich jetzt gewissermaßen eine neue Heimat für meine Beratungssoft- ware suchte, el mir die Entscheidung für Fondsnet leicht – nicht nur aus Sympathie für die handelnden Personen, sondern auch im Wissen um die große Technolo- giekompetenz des Unternehmens. Georg Kornmayer: Hinzu kam ein weiterer Punkt: Eines Tages kam das Gespräch auf die Kostenausweise, die wir erstellen.Wenn Vermittler Retail-Anteilsklassen von Fonds mit 1,8 Prozent Gebühren einsetzen und zusätzlich eine Servicegebühr plus Mehr- wertsteuer berechnen, sind schnell Kosten- quoten von drei Prozent per annum und mehr erreicht. Das wollte Ferdinand nicht in den Kopf. Du warst, glaube ich, erstaunt, wie wenig sich in unserer Branche in all den Jahren geändert hat, in denen du sie nur von außen beobachtet hattest, oder? Haas: Erschrocken war ich auch, wie die Reaktion derjenigen Berater ausfällt, denen die Kosten doch nicht egal sind. Sie pum- pen Unmengen von Geld in Produkte, die per De nition keinen Mehrwert erzeugen: passive ETFs und andere indexnahe Fonds, deren einziges Verkaufsargument ist, dass sie billig sind. Da kam uns die Idee, ob wir das nicht besser machen können. Also haben wir den Anspruch formuliert, eine „Ein Setzkasten mit den besten Strategien“ » Viele Berater pumpen Unmengen von Geld in Produkte, die per Definition keinen Mehrwert erzeugen. « Ferdinand Haas, Portfolio Selection VERTRIEB & PRAXIS Georg Kornmayer | Fondsnet + Ferdinand Haas | Portfolio Selection 296 fondsprofessionell.de 1/2025

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