FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025
Invesco, J.P. Morgan Asset Management und Nordea. Das ist eine kuratierte Aus- wahl, „Alpha Selection“ genannt. Sollten einzelne Strategien nicht mehr abliefern, was wir uns davon versprochen haben, tau- schen wir sie aus. Unser Anspruch ist es, den Beratern einen Setzkasten mit den besten Strategien der besten Manager zu bieten – und wir glauben, dass wir die Prei- se für diese Strategien e zient nach unten gebracht haben. Wir zahlen zwar immer noch mehr als ein großer Staatsfonds, aber nicht so viel mehr. In der Branche wird bereits seit einiger Zeit über Ihre Pläne gesprochen. Kann es sein, dass Sie eigentlich schon früher loslegen wollten? Kornmayer: Ja. Leider verzögern sich solche Projekte mitunter. In diesem Fall haben wir einmal mehr feststellen müssen, dass die Fondsabwicklung außerhalb des eta- blierten Standards in unserer Branche alles andere als ein Selbstläufer ist. Aber mittler- weile funktioniert alles. Die Berater können diese Fonds zumeinen in ihren eigenen Anlagestrategien einset- zen, mit ihnen wird aber auch eine Ver- mögensverwaltung bestückt, die Ihr Unter- nehmen selbst managt, richtig? Kornmayer: Genau. Über die Reuss Private Bank bieten wir neben zahlreichen White- Label-Strategien, die wir für die Berater betreuen, zwei eigene Vermögensverwal- tungen an. Das eine ist die „Globale Index Strategie“ gemeinsam mit Vanguard. Da war unsere Überlegung: wenn schon passiv, dann wirklich so preiswert wie möglich. Im Rahmen dieser Kooperation hat uns Van- guard besonders günstige Anteilsklassen für Großanleger geöffnet.Die kann der Kunde nicht einfach bei einem Neobroker zeich- nen. Die andere hauseigene Vermögensver- waltung ist das „Aktiv Portfolio“. Diese Pro- duktlinie haben wir schon vor zehn Jahren mit Morningstar ins Leben gerufen. Weil Morningstar dieses Geschäftsfeld aufgege- ben hat, übernahm Ferdinands Unterneh- men Portfolio Selection im vergangenen Jahr das Beratungsmandat. Diese drei Port- folios haben wir in den vergangenen Wo- chen umstrukturiert und mit den neuen „Alpha Selection“-Anteilsklassen bestückt. Wie steuern Sie diese Portfolios? Haas: Als Vergleichsmaßstab dienen die drei Morningstar-Peergroups für defensive, ausgewogene und offensive Mischfonds. Daran orientiert sich die strategische Asset Allocation. Von dieser weichen wir taktisch mit kleinen Unter- und Übergewichtungen ab, abhängig von den Renditeaussichten der einzelnen Teilmärkte. Dafür haben wir ein Modell entwickelt, das wir mit den Langfristprognosen zweier großer Asset Manager für verschiedenste Anlageklassen füttern.Wir gehen aber bewusst keine gro- ßen Wetten ein, sondern mehrere kleine. Diese taktischen Anpassungen sollen der Wertentwicklung natürlich helfen, werden aller Voraussicht nach aber nicht für den Großteil der Outperformance verantwort- lich sein. Da verlassen wir uns im Wesent- lichen auf das Alpha der gewählten Fonds und die günstigen Kosten. Und wie sehen die Konditionen der Ver- mögensverwaltung aus? Kornmayer: Die Vermögensverwaltung in- klusive der Dienstleistung der Fondsbank kostet nur 0,25 Prozentpunkte. Die FFB kam uns mit Blick aufs Pricing entgegen, weil wir ihre Infrastruktur kaum beanspru- chen.Wir nutzen beispielsweise unser eige- nes Ordersystem und erstellen die Kosten- ausweise und die Rechnungen selbst. Die FFB ist im Wesentlichen nur für die Aus- » Wir wollen den Bera- tern und ihren Kunden zeigen, dass es eine sinnvolle Alternative zu passiven ETFs gibt. « Georg Kornmayer, Fondsnet KURZ-VITA: Georg Kornmayer Georg Kornmayer kam vor 26 Jahren als IT-Fachmann zu Fondsnet. Seit fast zwei Jahrzehnten ist er Geschäftsführer des Maklerpools aus Erftstadt bei Köln. Zudem sitzt Korn- mayer im Vorstand der Schweizer Muttergesellschaft Reuss Private Group und ist Aufsichtsratschef mehrerer Fondsnet- Schwesterfirmen, etwa beim Haftungsdach BN & Partners. FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH VERTRIEB & PRAXIS Georg Kornmayer | Fondsnet + Ferdinand Haas | Portfolio Selection 300 fondsprofessionell.de 1/2025
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