FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025
Hoch hinaus? Die Investmentstatistik des Branchenverbands BVI weist Rekorde beim verwalteten Vermögen aus. Ein Detailblick ins Zahlenwerk verrät aber, dass es in der Fondsindustrie nicht überall rundläuft. E s ist schon eine stolze Summe, die die in Deutschland tätigen Asset Manager verwalten: Allein das Volumen der o enen Publikumsfonds bezi ert der Branchenver- band BVI per Ende 2024 auf knapp 1,6 Bil- lionen Euro – Rekord. Zählt man Spezial- fonds und freie Mandate hin- zu, ergibt sich ein Betrag von beinahe 4,5 Billionen Euro. Auch das ist ein Bestwert. Also alles in Butter in der Branche? Mitnichten. Denn dass die Asset Manager per En- de 2024 mehr Geld betreuten als ein Jahr zuvor, liegt vor al- lem an den gestiegenen Kursen an den Kapitalmärkten. Zur Er- innerung: Allein der Dax legte im vergangenen Jahr um rund 19 Prozent zu. Der Blick auf das Mittelaufkommen hinge- gen o enbart einige Baustellen: Aus Mischfonds zogen Anleger unterm Strich 9,7 Milliarden Euro ab, aus o enen Immobilienfonds 5,7 Milliarden Euro. Mit Abstand das meiste Geld sammelten die Anbieter mit Renten- fonds ein, die für sie in aller Regel deutlich margenschwächer sind als Aktien- oder Mischfonds. Und von den 36,2 Milliarden Euro, die insgesamt in Publikumsfonds ossen, entfallen 31,8 Milliarden Euro auf ETFs, das sind stolze 88 Prozent. Das signa- lisiert nicht nur Druck auf der Gebühren- seite, sondern zeigt auch, dass aktives Asset Management bei vielen Anlegern nicht mehr wirklich hoch im Kurs steht. DWS sticht hervor Nicht nur das: Bloß 20 der insgesamt 41 Anbieter, die demBVI Zahlen für die Invest- mentstatistik melden, konnten mit ihren Wertpapierpublikumsfonds 2024 frisches Geld einwerben. Darunter nden sich auch eini- ge der größten Gesellschaften, deren langfristige Entwicklung die Redaktion auf der nächsten Seite dokumentiert. Positiv sticht dieses Mal die DWS her- vor, die netto 33,7 Milliarden Euro einwerben konnte – vor allem dank der ETFs.Ohne die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank wäre 2024 für die Branche unterm Strich also ein verlorenes Jahr gewesen, zumindest mit Blick auf die Publikumsfonds. BERND MIKOSCH FP Die Deka ist in den größten der vier „Four“-Türme in Frankfurt eingezogen. Das Wertpapierhaus der Sparkassen darf nun von sich behaupten, Mieter von Deutschlands höchstgelegenen Büroetagen zu sein. Spezialfonds schwächeln Nettomittelaufkommen von Fonds in Deutschland Spezialfonds warben im letzten Jahr so wenig frisches Geld ein wie seit 2009 nicht mehr. Das Publikumsfondsgeschäft lief besser als 2023. Quelle:BVI Offene Spezialfonds Offene Publikumsfonds Geschlossene Fonds Mrd. Euro -50 0 50 100 150 200 250 2024 2017 2012 2007 2002 1997 73 193 Mrd. Euro 256 –27 VERTRIEB & PRAXIS BVI-Statistik 316 fondsprofessionell.de 1/2025 FOTO: © DEKABANK
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