FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025

nagement geeignet sind. „Die Vermögens- verwaltung be ndet sich im Umbruch, da immer mehr Finanzberater sich der Tech- nologie zuwenden, um maßgeschneiderte Lösungen in großem Stil anbieten zu kön- nen“, meint auch Venu Krishnamurthy, globaler Leiter von Aladdin Wealth. Doch die Einführung neuer Software stößt bei vielen Geldhäusern auf eine Hürde: Die IT-Infrastruktur gleicht einem Flickenteppich mit Oldtimer- Kernbankensystem als Herz- stück, in dem die Kundendaten schlummern. Solche Struktu- ren lassen sich oft nur mit hohem Aufwand austauschen – und unter der akuten Gefahr, dass ein Umzug im Desaster endet, wie die Beispiele Post- bank oder Apobank zeigen. Aixigo-Chef Picut beobach- tet daher, dass Institute um ihr althergebrachtes Herzstück herum Ebenen mit modernen Programmen aufbauen. „Die Institute wollen ihre überliefer- te IT-Struktur ersetzen und auf- werten – bis auf das Kernban- kensystem“, sagt Picut. „Früher stellten die Kernbankensysteme die wichtigste Ebene dar“, so der IT-Manager. „Künftig dienen sie wahrscheinlich nur noch als Archivare.“ Die Ansprüche an solche Rundum-Sa- nierungen der IT variieren zudem. „Groß- banken können sich tendenziell umfassen- dere und teurere Tools leisten als Vermö- gensverwalter und kleine Privatbanken“, sagt Massimo Ferrari vom Zürcher Soft- warehaus Assetmax. „Die Verwaltung der Kundendepots muss bei den Letztgenann- ten sehr e zient sein.Das heißt, dass die IT- Systeme auch sehr günstig sein sollten.“ Assetmax gehört zum Konzern des nor- wegischen Finanzdatenanbieters Infront. Die Osloer haben 2019 zudem die VWD- Gruppe übernommen. „Wenn ein Vermö- gensverwalter für mehrere hundert Kun- den Transaktionen ausführen möchte, dann muss das schnell gehen und darf nicht mehrere Minuten für jeden Kunden dauern“, führt Ferrari aus. Abseits der Stange „Größere Banken leisten sich auch schon mal Lösungen abseits der Stange“, ergänzt Ferrari. Für Banken sei im Wertpapierbe- reich im breiten Retailgeschäft bisher das Beratungssegment wichtig. „Sie arbeiten viel mit geführten Anlagevorschlägen“, erläutert Ferrari. „Dabei müssen sie sicher- stellen, dass passende Fonds über einen professionellen Beratungsprozess bei den richtigen Kunden platziert werden.“ Je wohlhabender die Klientel, desto eher kommen auch diskretionäre, mit Einzel- titeln bestückte Mandate zum Einsatz. Wobei moderne IT-Systeme oft schon modular aufgebaut sind, sich also für un- terschiedliche Aufgaben und Einsatzgebiete anpassen lassen. „Unsere Systeme sind wie Lego-Bausteine“, beschreibt dies Aixigo-Manager Picut. „Jeder Kunde kann sich seinen Be- dürfnissen entsprechend eine Lösung zusammenbauen.“Alto Wealth von Amundi etwa lasse sich an die jeweiligen Anforde- rungen einer Bank oder eines Vermögensverwalters anpassen. „Wir bieten sowohl Funktio- nen für das Private Banking als auch das Mass-A uent-Seg- ment“, sagt Picut. Moderne Plattformen böten viele Abstufungsmöglichkeiten. Ivica Jankovic, Quirin Privatbank: „Ich habe die Vermögensplanung als trockenes mathematisches Konstrukt erlebt. Nun schaffen wir ein Erlebnis.“ Massimo Ferrari, Assetmax (Infront): „Größere Banken leisten sich auch schon mal Lösungen abseits der Stange.“ Aktuelle Anlage vs. Empfehlung Visualisierung einer Finanzplanung Die Quirin Privatbank setzt die Software 3rd-Eyes ein. Kunden und Berater setzen finanzielle Ziele. Die Software zeigt dann auf, welches Risiko – sprich welche Aktienquote – notwendig ist, um die Ziele in der angege- benen Zeit zu erreichen. Das Programm zeigt die Bandbreiten von der bestmöglichen bis hin zur ungünstigsten Börsenentwicklung an. QuirinPrivatbank BANK & FONDS Beratungssoftware 388 fondsprofessionell.de 1/2025 FOTO: © STEFANIE KÖSLING | QUIRIN PRIVATBANK, ZAK VAN BILJON I INFRONT – ASSETMAX

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