FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2025

Haus gemacht Trotz eines breiten bestehenden Angebots auf dem Markt der Anlageprodukte bieten manche Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken ihren Kunden eigene Fonds an. Drei Beispiele. I n manchen Gegenden ist die Auswahl an Restaurants groß. Dennoch gibt es auch dort Menschen, die lieber zu Hause ihr eigenes Essen kochen. Ganz ähnlich sieht es bei Investmentfonds aus. Das An- gebot wirkt schier unüberschaubar. Den- noch entscheiden sich einige Akteure, eige- ne Fonds aufzusetzen, darunter regionale Sparkassen oder Volks- und Rai eisenban- ken. FONDS professionell befragte drei dieser Institute zu den von ihnen initiierten Fonds: die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Kreissparkasse Melle sowie die Verbund- volksbank OWL mit Sitz in Paderborn. Die Beweggründe für einen Fondsstart sind ähnlich. So traten Anfang der 2000er- Jahre institutionelle Kunden an die Spar- kasse Düsseldorf mit der Frage heran, ob das Institut für sie Asset-Management-Auf- gaben übernehmen wolle. „Das war die Initialzündung“, berichtet Gregor Höll, Bereichsleiter Treasury und Asset Manage- ment bei der Stadtsparkasse Düsseldorf. Die Mandate hätten sich als recht erfolg- reich erwiesen. „In der Folge kam die Frage auf, ob wir dies auch für Retailkunden anbieten wollen“, sagt Höll. „Damit war die Idee für die Fonds geboren.“Die Rheinlän- der bauten im Lauf der Zeit eine kleine Fondsfamilie auf. Diese umfasst die Misch- fonds der Top- und der NRW-Reihe sowie einen Aktienfonds auf Megatrends. Bei der Sparkasse aus Melle, nahe Osna- brück in Niedersachsen gelegen, stand eine eigene Vermögensverwaltung für die wohl- habenden Kunden am Anfang. „Mit der Vermögensverwaltung konnten wir sehr schnell Erfolge einfahren, ein hohes Wachs- tum erzielen und hatten sehr zufriedene Kunden“, sagt Heidrun Bowenkamp, Leite- rin Private Banking und Wealth Manage- ment bei der Kreissparkasse Melle. „Daher kam die Idee auf, dass wir dieses Modell breiter ausrollen und einem größeren Pu- blikum zugänglich machen.“ Daraus ent- sprang der 2015 aufgelegte Mischfonds IP Grönegau 1. Lokal verwurzelt Eine Marktlücke wiederum erkannte die Verbundvolksbank OWL, die 2006 den Fonds Pfau-Strategie Depot UI startete. „Unser Mischfonds sollte sich mit seinem modularen Aufbau deutlich von den da- mals verfügbaren Mischfonds abgrenzen“, teilt das Institut mit. Besonders der Einsatz von Discount-Zerti katen, alternativen Anlagen und Immobilien stelle einen „wesentlichen Wettbewerbsfaktor“ dar. Alle drei eint ein Faktor: die Verbunden- heit mit der Region. „Als lokale Sparkasse genießen wir ein sehr großes Vertrauen un- serer Kunden“, formuliert es Bowenkamp. „Die Portfoliomanager sitzen hier in der Region. Dieser Faktor überzeugt die Kun- den.“ Zudem bietet die Nähe Vorteile im Vertrieb und im Service. „Wir haben einen direkten Zugang zu den Kunden“, erläutert Höll. „So können wir recht zügig einen Portfoliomanager zu Kundenveranstaltun- » Damit war die Idee für die Fonds geboren. « Gregor Höll, Sparkasse Düsseldorf Selbst eingelegt: Der Fondsmarkt scheint für jeden Geschmack das ge- eignete Konstrukt zu bieten. Dennoch haben sich manche Geldhäuser ent- schieden, die bankeigene Expertise in einen Fondsmantel zu packen. BANK & FONDS Bankeigene Anlagestrategien 392 fondsprofessionell.de 1/2025 FOTO: © ZIGZAGMTART | STOCK.ADOBE.COM | BEARBEITET MIT KI

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