SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2025

Basis. Das passt insofern gut zusammen, als ein Großteil der Investments seine Cash- ows abgesichert hat, sei es über Abnah- meverträge oder über das EEG. Das sorgt für eine gewisse Liquidität. Außerdemwol- len Investoren breiter diversi zieren und sich auch mal das Thema Transport oder digitale Infrastruktur ansehen. Müller: Das ist genau unser Ansatz! Wir investieren in spezialisierte Fondsmanager und aggregieren so ein diversi ziertes Port- folio, geogra sch und über die verschiede- nen Sektoren. Damit kann man sehr stabil eine konstante Rendite über die Zeit erwirtschaften, auch wenn es in einem Markt regulatorische oder politische Ände- rungen gibt. Welther: Wie beurteilen Sie das 500-Mil- liarden-Infrastrukturpaket? Belebt es Ihr Geschäft? Oder ist es im Gegenteil sogar eher hinderlich, weil es bald womöglich Infrastruktur-Staatsanleihen geben wird, die Anlegern für wenig Risiko auskömm- liche Renditen bieten? Müller: Das Paket ist ja noch nicht wirklich geschnürt, aber die Ho nung ist, dass da- mit auch auf der privaten Seite Investitio- nen belebt werden. Wenn man sich den Infrastrukturinvestitionsbedarf in Deutsch- land und den bestehenden Investitionsstau ansieht, reichen die 500 Milliarden Euro nicht aus. Deswegen ist es notwendig, mit Public Private Partnerships privates Kapital einzubeziehen. Auch in die Energiewende muss noch viel investiert werden, und wenn wir den Energiebedarf zu 100 Pro- zent aus erneuerbaren Energien decken wollen, brauchen wir in Deutschland deut- lich mehr Netzwerk- und Speicherinfra- struktur, als wir sie heute vorhalten. Rother: Es braucht nicht nur Investitionen, sondern auch beschleunigte Genehmi- gungsverfahren. Alexander Endlweber (FONDS professionell): Vorhin sagte Frau Rother, dass es mehr Geld als Projekte gibt, und Herr Voigt sagte, dass es ausreichend Projekte gibt. Was stimmt denn nun? Voigt: Die Geschäftsmodelle haben unter- schiedliche Anforderungen. Projekte bis zur Reife zu entwickeln, erfordert einen anderen Risikoappetit als die Finanzierung von fertiggestellten Anlagen. Rother: Exakt.Wir als Fremdkapitalinvestor stellen auf stabile Cash ows ab, also quasi ein Fixed-Income-Surrogat. Voigt: Es gibt genügend Investoren, die zu einem früheren Zeitpunkt bereit sind, mehr Risiko zu nehmen und zu investie- ren. Dadurch kommen Investoren mit weniger Risikobereitschaft oft nicht mehr zum Zuge. Endlweber: Ist die Bereitschaft der Investo- ren eigentlich gleich groß, Developments und Bestandsanlagen zu finanzieren? Was ist Ihre Beobachtung? Voigt: Unsere Anleihe, die sich auf Projekt- entwicklung konzentriert, ist hervorragend vom Markt angenommen worden. Wir sind dabei, eine neue Anleihe zu strukturie- ren, die Batteriespeicher integriert. Welther: Spiegelt sich das in Ihrer Erfah- rung wider, zumal nicht nur Immobilien-, sondern auch Solarinvestoren mit Projekt- entwicklungsrisiken zu kämpfen haben? Sehen Sie bei Anlegern das Bewusstsein, dass es verschiedene Chancen-Risiko- Modelle sind? Brenken: Das kommt darauf an,wie gut der Anleger informiert und aufgeklärt ist, und das ist immer eine Frage der Beratung. Man muss sich die Risiken sehr genau ansehen, das ist vollkommen klar. » Erneuerbare Energien gehören auf Basis einer soliden Risiko-Rendite-Analyse in jedes Portfolio. « Sandra Rother Meag Seit 21 Jahren arbeitet Sandra Rother bei der Munich-Re-Tochtergesellschaft Meag. Im Frühjahr übernahm die erfahrene Kreditmanagerin die Rolle des Head of Infrastructure Debt Asset Management. FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH SACHWERTE Roundtable 18 fondsprofessionell.de 2/2025 SPEZIAL

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