SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2025
Große Auswahl Nahversorgungsimmobilien haben sich in den letzten Jahren als vergleichsweise krisenresilient erwiesen. Wie Experten den Markt sehen – und wie Privatanleger daran teilhaben können. W ann haben Sie das letzte Mal etwas im Supermarkt um die Ecke ge- kauft? In der Drogerie? Im benachbarten Fachmarktzentrum? Vermutlich ist zumin- dest einer der Einkäufe in einem Nahver- sorgungsunternehmen noch nicht lange her. Das nützt wiederum Immobilien mit dem entsprechenden Schwerpunkt. Dem „Frühjahrsgutachten Immobilien- wirtschaft 2025“ zufolge gelten Nahversor- gungsimmobilien als wirtschaftlich stabile Handelsformate. Die Stabilität im Sinne der Versorgungssicherheit habe sich wäh- rend der Corona-Pandemie gezeigt, als Lebensmittelmärkte als o zieller Teil der kritischen Infrastruktur ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangten. Seitdem pro tiere die Branche nicht nur von gestiegener Wertschätzung, sondern weiterhin von stei- genden Ausgaben für Lebensmittel und der wachsenden Bevölkerung, heißt es im Gutachten. Was spricht für Nahversorger? Als die Menschen 2020 Nudeln, Mehl und Toilet- tenpapier aus den Supermärkten schlepp- ten, mussten Boutiquen und Co. während der Lockdowns schließen. „Nonfood- Händlern, die schon länger unter schwin- denden Umsätzen und steigenden Mieten gelitten hatten, wurde nun durch die Lock- down-Schließungen vollends die Luft abge- schnürt“, heißt es im Habona-Report 2025. „Eigentümern brach ein Großteil der Miete weg, und Investoren wandten sich ab – und der Nahversorgungsimmobilie zu.“ Manuel Jahn, Geschäftsführer der Habo- na Invest Consulting, traut demMarkt viel zu: „Das Wachstum der Bevölkerung und ihr struktureller Wandel sprechen für einen langfristigen Aufwärtstrend bei Nahversor- gungsimmobilien.“So hätten die steigende Lebenserwartung und die Verschiebung familiärer Strukturen Konsumentengrup- pen wie die „jungen Alten“ und die „spä- ten Mütter“ stärker in den Mittelpunkt des Einzelhandelsinteresses gerückt. Sie haben andere Ansprüche an Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit – mit Fol- gen. Erzielte ein Supermarkt Jahn zufolge vor zehn Jahren einen durchschnittlichen Umsatz pro Quadratmeter von 3.000 bis 3.500 Euro pro Jahr, sind es heute 6.000 Euro. „Es handelt sich vor allem um quali- tätsbedingte Preissteigerungen, da andere Produkttypen gekauft werden als damals“, sagt er. Und höherer Umsatz bedeute auch höhere Mieten. Krisenresilient „Nahversorgungsimmobilien stabilisie- ren das Gesamtportfolio als krisenresiliente Objekte mit bonitätsstarken Mietern“, betont Thomas Kuhlmann. Der Vorstands- chef der Hahn-Gruppe ist davon über- zeugt, dass die Assetklasse neben Wohnen und gegebenenfalls Logistik künftig „einer SACHWERTE Nahversorgungsimmobilien 46 fondsprofessionell.de 2/2025 SPEZIAL FOTO: © ADISA | STOCK.ADOBE.COM Der Umsatz, den Supermärkte pro Quadratmeter erzielen, hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Nahversorgungsimmobilien besetzen eine stabile und lukrative Nische im Spektrum der Sachwertinvestitionen.
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