SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2025

der am stärksten nachgefragten Immobi- lienbereiche sein wird“. Laut Sven Mückenheim, Vertriebsge- schäftsführer bei Dr. Peters, „ist grundsätz- lich davon auszugehen, dass Nahversor- gungsimmobilien auch in Zukunft eine wichtige Rolle auf dem Immobilienmarkt spielen werden“. Nicht zuletzt weil sowohl Privatanleger als auch institutionelle Inves- toren diese Nutzungsart positiv sehen. Nahversorgungsimmobilien hätten sich in der Vergangenheit selbst in schweren Krisen als sehr stabil erwiesen, zumal der Lebensmit- teleinzelhandel der Grund- versorgung diene und damit als systemrelevant gelte. „Hinzu kommt die Bonitäts- und Wachstumsstärke der relevan- ten Unternehmen im Bereich Nahversorgung – wie Rewe, Edeka und Co.“, so Mücken- heim. Ein weiterer Pluspunkt seien die indexierten und damit in ationsgeschützten Mietver- träge, die bei Nahversorgungs- immobilien Usus sind. Das Gros dieser Verträge habe eine Laufzeit von etwa zehn Jahren. Für Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH-Gruppe, ist „das Hochspannende an Nahversorgungsimmobilien, dass der Lebensmittelmarkt onlineresilient ist“. Der Marktanteil online für „Fast Moving Con- sumer Goods“ (FMCG) – gemeint sind Lebensmittel und Drogeriewaren – betrug 2024 nur 4,6 Prozent, für 2028 werden sechs Prozent erwartet. Das hat Gründe: Erstens haben die Lebensmittelkonzerne in den vergangenen Jahren ein dichtes, e - zientes Netz aufgebaut. Zweitens möchten Konsumenten sehen, was sie kaufen. Und drittens „funktionieren Onlinelieferdienste nur in hochverdichteten, urbanen Gebie- ten“, so Jähnichen. „Und selbst dort sind viele wieder vomMarkt verschwunden.“ Transaktionsvolumen Wer jedoch den Investmentmarkt be- trachtet, dem fällt auf, dass das Transak- tionsvolumen bei Nahversorgungsimmo- bilien dem Beratungsunternehmen Savills zufolge 2024 auf rund eine Milliarde Euro eingebrochen ist, nach rund 2,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Nach Aussage von Karsten Nemecek, der bei Savills den Bereich Capital Markets verantwortet, hängt es von der Investitions- bereitschaft potenzieller Käufer und der Verfügbarkeit geeigneter Objekte ab, ob tatsächlich Immobilien gehandelt werden: „Auf beiden Seiten wirkten im Jahr 2024 dämpfende Ein üsse.“So habe das mittlere Portfoliovolumen deutlich unter dem Niveau der Vorjahre gelegen, nicht zuletzt weil einige großvolumige Abschlüsse erst im laufenden Jahr nalisiert wurden. Gleichzeitig hätten sich die Eigentümer spürbar zurückgehalten: Vor allem jene, die nahe am Preisgipfel 2021 investiert haben, sahen im aktuellen Marktum- feld laut Nemecek vielfach kei- nen geeigneten Verkaufszeit- punkt. „Manche Eigentümer rechnen mit einer zeitnahen Renditekompression und ha- ben geplante Verkäufe vorerst zurückgestellt in der Erwar- tung, künftig wieder höhere Verkaufspreise erzielen zu kön- nen.“ Gestützt werde die Stra- tegie von stabilen Cash ows aus Mieten, die aufgrund der hohen In ation zuletzt stark gestiegen sind. Nemecek fügt hinzu: „Der Markt für Nahversorgungs- immobilien ist relativ klein. Der Boom kleiner Flächen Transaktionsvolumen mit Handelsimmobilien Experten sehen in naher Zukunft gute Möglichkeiten, um Nahversor- gungsimmobilien zu erwerben. *Discounter,SB-Warenhäuser,Supermärkte,Verbrauchermärkte undFachmarktzentrenmitwenigerals5.000QuadratmeternVerkaufsfläche |Quelle:Savills |Stand:31.März 2025 Alle Handelsimmobilien Anteil Nahversorgung am Gesamtvolumen Davon Nahversorgungsimmobilien * 0 5 10 15 20 Mrd. Euro 0% 20% 40% 60% Q1/2025 2021 2017 2013 2009 » Einiges spricht für einen langfristigen Aufwärtstrend. « Manuel Jahn Habona » Nahversorgungs- immobilien stabilisieren das Gesamtportfolio. « Thomas Kuhlmann Hahn Gruppe fondsprofessionell.de 2/2025 47 FOTO: © HABONA INVEST GRUPPE, HAHN GRUPPE

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