SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2025
Projekte auch aus anderen Sektoren. Solar- und Windkraftprojekte bieten jedoch aktu- ell das beste Rendite-Risiko-Verhältnis“, ar- gumentiert Fondsmanager Peter Brodehser. Die anderen Sektoren, die das Portfolio über kurz oder lang noch abdecken soll, sind Telekommunikationsinfrastruktur und da insbesondere Datencenter, Straßen- und Tunnelprojekte sowie die Entwicklung sozialer Infrastruktur, etwa Universitäten oder Krankenhäuser. Auch die im DWS-Fonds bisher angebundenen Kraft- werke erhalten zum einen Ver- gütungen gemäß EEG, zum anderen auf Basis vor Ort ge- schlossener PPAs. Der QEEE wird das bei den noch anzubindenden Projek- ten ähnlich handhaben: „Wir schauen uns Erlösquellen dezi- diert pro Projekt an und stre- ben nach der jeweils wirtschaft- lich günstigsten Option. Wir suchen dabei sowohl pro Pro- jekt die bestmögliche Option als auch den idealen Mix aus der Risikoperspektive im Port- foliokontext“, erläutert Hepers. 500-Milliarden-Paket Bleibt die Frage, was das Milliardenpaket der neuen Regierung, in dem über zehn Jahre verteilt eine halbe Billion Euro für Infrastrukturmaßnahmen stecken, für die Anbieter bedeutet. Bieten die Staatsanlei- hen, die der Bund dafür emittieren muss, attraktive Kupons, würde das Anlegerinter- esse an den unternehmerisch geprägten Fonds womöglich schwinden. Die Manager der drei Infrastrukturfonds geben sich dennoch zuversichtlich. „Der Aufschlag der neuen Koalition bietet für die gesamte Branche erfreuliche Ansätze. Gleichwohl bleiben im gesamten energie- politischen Spektrum noch Fragen o en, und Optimierungen am Strommarktde- sign wären wünschenswert“, sagt Hepers. Auch Kohl sieht in der Entscheidung für das Infrastruktur-Sondervermögen der Bundesregierung eine positive Entwick- lung: „Die Vertriebspartner beschäftigen sich wieder intensiver mit der Assetklasse Infrastruktur im Ganzen. Die erhöhte Auf- merksamkeit wird auch die Aussichten für den Einsatz privaten Kapitals verbessern, beispielsweise durch beschleunigte Geneh- migungsverfahren.“ Brodehser di erenziert zwischen der Ebene der Projekte und jener der Investo- ren. „Auf die Infrastrukturprojekte selbst hat das Paket einen sehr positiven E ekt. Mehr Geld bedeutet natürlich: mehr Pro- jekte. Für die Investoren sind die staatlichen Gelder hingegen weitgehend neutral, denn sie werden primär in Projekte gehen, die für die meisten Investoren ohnehin nicht interessant gewesen wären. Insofern wer- den privaten Investoren über die staatli- chen Gelder keine Investitionsmöglich- keiten entzogen“, sagt Brodehser. Falsches Vehikel? Trotz der Begeisterung für das neue Vehikel und des bis- herigen Erfolgs der drei neuen o enen Infrastrukturfonds gibt es auch kritische Stimmen, beispielsweise die von Ulrich Lück, Experte für strukturierte Beteiligungen bei Netfonds: „Ich persönlich glaube, dass illiquide Assets nicht in liquide Vehikel gehören. Insofern pas- sen geschlossene AIFs, illiquide oder semiliquide ELTIFs in der Regel besser zu Infrastruktur- investments.“ TILMAN WELTHER FP » Der Investitions- bedarf in Infrastruktur ist unumstritten. « Christine Schönteich Fonds Finanz » Wir suchen pro Projekt die bestmögliche Option. « Michael Hepers EB-SIM Solide gestartet Wertentwicklung offener Infrastrukturfonds Die Portfolios der bisher drei offenen Infrastrukturfonds befinden sich noch im Aufbau. Einstweilen läuft alles planmäßig. Quelle:Baha 100 % 101 % 102 % 103 % 104 % 105 % 106 % 107 % 108 % ’25 I 2024 I ’23 DWS Infrastruktur Europa KGAL Klimasubszanz SACHWERTE Erneuerbare Energien 64 fondsprofessionell.de 2/2025 SPEZIAL FOTOS: © FONDS FINANZ, EB-SIM
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