SACHWERTE SPEZIAL, Sonderausgabe 2025
te, in physisches, zollfrei eingelagertes Gold zu investieren, bietet seit September 2022 Noble BC mit der Plattform Finomet. Sie verspricht eine digitale Mittelverwendungs- kontrolle über eine ö entliche Blockchain. Das Angebot will Noble-BC-Geschäfts- führer Andreas Kroll als sprichwörtliche Kampfansage verstanden wissen an „einzel- ne Firmen, bei denen das Gold in der Ver- gangenheit nie in der Menge da war, wie es an die Privatkunden verkauft wurde“. Laut Kroll wickeln schon mehr als 200 Finanzberater die Gold- investments ihrer Kunden über die Plattform ab.Die Vermittler stammten überwiegend aus Deutschland, hinzu kämen 50 bis 60 aus Österreich. Xetra Gold wiederum ist nach Unternehmensangaben das größte Goldwertpapier mit physischer Hinterlegung im Euroraum. Der Goldbestand der börsengehandelten Inha- berschuldverschreibung betrug Ende vergangenen Jahres 166,5 Tonnen – nach 198,7 Tonnen Ende 2023. Mitte April 2025 waren es gut 175 Tonnen. „Ich führe den Anstieg 2025 auf ein Rebalan- cing in institutionellen Portfolios zurück“, erläutert Ste en Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities, die Xe- tra-Gold 2007 emittiert hat. Eine andere Möglichkeit, amGoldboom teilzuhaben, sind Aktienfonds – allerdings unterliegen diese Unternehmens- und Marktrisiken. Einer der Anbieter ist der Asset Manager Commodity Capital, dessen Global-Mining-Fonds schwerpunktmäßig in Aktien von Junior-Unternehmen invest- iert und ergänzend in Explorations- sowie Großunternehmen. Ein Explorer nimmt Proben von Böden, in denen Gold ver- mutet wird. Findet er Erzkörper und be- kommt er die Genehmigung, ein Projekt aufzubauen, wird er zum Junior, besorgt erste Maschinen, testet. Oft wird der Junior von einem Major aufgekauft. „Vorteil der Juniors ist, dass sie mit geringen Unter- nehmensrisiken behaftet sind, aber wegen der Übernahmefantasie ein hohes Ertrags- potenzial haben“, sagt Dana Kallasch, Mit- gründerin von Commodity Capital. Kleiner Bruder Ein häu ges Beiprodukt von Gold- minen ist Silber. Während bei Gold weniger als zehn Prozent in die Industrie wandern, sind es bei Silber etwa 60 Pro- zent. Der Silberpreis ist im Sog des Gold- preises ähnlich stark gestiegen wie jener. Aktuell besteht eine sehr hohe Gold-Silber- Ratio von rund 100. Es sind also 100 Fein- unzen Silber nötig, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Ab einem Wert von zirka 85 bis 90 gilt Silber gegenüber Gold als unterbewertet. Für LBBW-Analyst Schallenberger spricht aus fundamentaler Sicht viel für den sogenannten kleinen Bru- der des Goldes. „Silber wird in der boomenden Solarindustrie benötigt“, sagt er. Fast ein Drit- tel der industriellen Nachfrage ieße in diesen Bereich – das gleiche den belastenden Ein- uss der schwächelnden Kon- junktur mehr als aus. Überdies erwartet er für 2025 das fünfte Jahr in Folge ein Angebotsde - zit am Silbermarkt. Sein Kurs- ziel bis Mitte 2026 lautet 30 Dollar pro Feinunze. Bleibt ab- zuwarten, was in den kom- menden Monaten geschieht – vor allem in den USA. CHRISTINA ANASTASSIOU FP » Die Hausse wird in den nächsten Monaten auslaufen. « Frank Schallenberger LBBW » Rebalancing in institutionellen Portfolios sorgt für Anstieg. « Steffen Orben Deutsche Börse Volatile Unzen-Multiples Goldpreis in Relation zum Silberpreis Ab einem Wert von zirka 85 bis 90 gilt Silber gegenüber Gold als unterbewertet. Quelle:LSEG,LBBWResearch |Stand:Mai2025 Gold/Silber-Ratio 2024 2023 2025 75 80 85 90 95 100 105 Edelmetalle 68 fondsprofessionell.de 2/2025 SPEZIAL FOTO: © LBBW, THORSTEN JANSEN
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