FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025

Zwischen Ratio und Emotion Kristina Bambach ist Co-Managerin des Phaidros Funds Conservative bei Eyb & Wallwitz. Wie sie ihren Weg ins Portfoliomanagement gefunden hat und was sie beflügelt, erzählt sie bei einem Spaziergang in München. M ünchen, 10.30 Uhr, die Sonne … Nein, die Sonne strahlt nicht von einemweiß-blauen Himmel über der baye- rischen Hauptstadt. In einem trüben Licht präsentiert sich die Maximilianstraße, die Prunkmeile mit ihren Designerboutiquen und Luxusgeschäften, an diesem Dienstag im Mai. Ah, da ist es, das Haus mit der Nummer 21, in dem der Vermögensver- walter Eyb &Wallwitz beheimatet ist. „Kristina!“, ruft jemand auf der zweiten Etage. Schon steht sie im Meetingraum. „Guten Morgen, Kristina Bambach“, sagt sie. Und in diesemMoment kommt Glanz in den trüben Tag. Die 34-jährige Portfolio- managerin bezeichnet sich selbst als charis- matisch – und liegt richtig. Ihr Scharfsinn, die Art, über komplexe Sachverhalte sehr re ektiert zu sprechen, und ihre Begeiste- rung für neue Themen sind fesselnd. Das soll sich auf dem bevorstehenden Spazier- gang immer wieder zeigen. Schon geht es nach unten auf die Maximilianstraße. „Wir könnten in den Hofgarten und dann in den Englischen Garten laufen“, schlägt Kristina Bambach vor. Gern, schließlich sind beide Parkanlagen sehr schön.Die Fondsmanagerin lebt und arbei- tet seit 2020 in München. Auf eine Initia- tivbewerbung der frisch promovierten Wirtschaftsmathematikerin hin hat Eyb & Wallwitz vor fünf Jahren extra für sie eine Stelle gescha en. Von Anfang an bringt sie sich über den Teamansatz mit Investmentideen für die Fonds und Mandate bei Eyb & Wallwitz aktiv ein. Bereits anderthalb Jahre nach ihrem Berufsstart bekommt sie ihr erstes eigenes Mandat. Seit Februar 2025 ist Bambach gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Fitzner verantwortlich für den de- fensiven Mischfonds Phaidros Conservative, eines der ältesten Produkte des Asset Ma- nagers. Seit Bambach bei Eyb & Wallwitz an den Start gegangen ist, hat der Publi- kumsfonds seinen Anlegern eine jährliche Rendite von 5,2 Prozent beschert. Zwischen München und Berlin Auf dem Weg zum Hofgarten zeigen sich die Vorzüge der bayerischen Haupt- stadt: Die Straßen blitzsauber, die Grün- ächen gep egt – keine Frage, hier lässt es sich leben. „Ich nde München wirklich schön“, sagt Kristina Bambach. Hier hat sie Freunde, kann ihren Hobbys nachgehen, ihre Familie ist nicht weit entfernt. „Aber nachdem ich hier zwei Jahre gelebt hatte, habe ich gemerkt, dass ich in dieser Stadt aus irgendeinem Grund doch nicht so richtig ankomme“, erzählt sie. Bei einer Rei- se nach New York merkt sie, was ihr fehlt: die pulsierende Energie der Big City, das Bunte, die Abwesenheit jeglicher Norm. Ein solches Lebensgefühl, davon ist sie überzeugt, lässt sich hierzulande nur in der Metropole emp nden – in Berlin. „So habe ich meinen Hauptwohnsitz 2022 dorthin verlagert“, sagt Bambach. Seitdem pendelt sie zwischen Spree und Isar. „Als ich nach Berlin gezogen bin, kannte ich dort fast niemanden“, erzählt sie. „Es war spannend, Neuland zu betreten, zu sehen, welche Menschen man vielleicht anzieht, das war meiner Persönlichkeitsentwicklung auf jeden Fall zuträglich“, ndet sie. Als sie das sagt, ist er wieder da, dieser fesselnde Mix aus Gefühl und Re exion. Sie be- schreitet ihn leichtfüßig, den Weg zwischen Emotion und Ratio. Ein Kind vom Land Inzwischen ist Kristina Bambach mit ih- rem Partner von Neukölln nach Kreuzberg gezogen, alle zwei Wochen ist sie in Mün- chen; wenn es an den Börsen turbulent zu- geht, auch öfter. Zwei Großstädte, jeden Tag die Weltmärkte im Blick – dabei ist die junge Portfoliomanagerin ein echtes „Kind vom Land“. Im März 1991 kommt sie im unterfränkischen Mellrichstadt zur Welt. In einem nahegelegenen Dorf wächst sie behütet auf, kann nach der Schule draußen spielen. „Noch heute schließen wir zu Hause nicht mal die Tür ab, weil einfach nichts passiert“, lacht sie. Kristinas Kindheit ist frei, sie darf ver- schiedene Sportarten ausprobieren, lernt Quer öte, spielt in einem Orchester. Ihr Vater, ein Versicherungsvermittler, ist es, der ihr Interesse am Thema Geld weckt. Gemeinsam schauen sich Vater und Toch- ter Börsensendungen an. „Ich fand Geld schon früh faszinierend“, sagt sie heute. Nach der Realschule absolviert sie eine Ausbildung zur Bankkau rau. Die junge Frau kann dem Bankjob auch durchaus etwas abgewinnen. Das Kreditgeschäft in- PORTRÄT Kristina Bambach I Eyb & Wallwitz 118 fondsprofessionell.de 2/2025

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