FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
Leistungs vergleich Welcher Ansatz liegt vorn: aktiv oder passiv ? Regelmäßig küren Analysen passive Fonds zum Sieger. Doch immer wieder kommt es zu Überraschungen, die Anhänger des aktiven Stils hoffen lassen. A ktive Fondsmanager scha&en es auf Dauer nicht, ihre Vergleichsbarome- ter zu übertre&en. Dieses Diktum hat sich seit geraumer Zeit etabliert und börsen- gehandelten Indexfonds (ETFs) zu einem Höhen ug verholfen. Zahlreiche Analysen bestätigen turnusmäßig die Underperfor- mance aktiver Strategien. Doch die Unter- suchungen unterscheiden sich in ihrer Herangehensweise. Dabei nden sich mit- unter Au&älligkeiten – sowie ab und zu ein Ho&nungsschimmer für das aktive Management. Nunmehr im elften Jahr haben die Ba- rometerbauer von S&P Dow Jones Indices ihr sogenanntes Spiva-Barometer für Euro- pa berechnet, wobei „Spiva“ für „S&P Indi- ces Versus Active“ steht. Bei der Untersu- chung gleichen die Analysten die Entwick- lung von Aktien- und Anleihenfonds mit den jeweiligen Indizes des Hauses ab. Die Ergebnisse für 2024 fallen für aktive Manager wenig schmeichelhaft aus. In der Kategorie globale Aktien – der nach Volu- men und Zahl der Fonds größten Katego- rie der Untersuchung – gelang es 91 Pro- zent der Portfoliomanager nicht, den S&P- Vergleichsindex zu übertre&en. „Das war die höchste Underperformancerate über ein Jahr in der Geschichte unserer ‚Europe Scorecard‘“, kommentiert Tim Edwards, weltweiter Leiter Index-Investmentstrategie bei S&P Dow Jones Indices. Auch beim Blick auf einzelne Regionen oder Länder erzielen Aktienmanager meist nur magere Ergebnisse. Bei deutschen Aktien übertrafen 2024 sogar 94 Prozent der Fondslenker nicht den Vergleichs- maßstab.Über längere Zeiträume fallen die Ergebnisse generell schlechter aus (siehe Gra k „Tückische Aktien“ auf Seite 128). Beobachter wenden an dieser Stelle ein, dass Anleger etwa bei Investments in deut- sche Aktien eher den etablierten Leitindex Dax heranziehen als den S&P Germany BMI. S&P Dow Jones Indices wiederum argumentiert, dass die gewählten Barome- ter besser zu den Strategien aktiver Fonds passen würden. Ob der Dax mit seinen 40 oder der S&P Germany BMI mit derzeit 197 Titeln das passendere Maß ist, liegt letztlich wohl im Ermessen des Betrachters. Dänisches Wunder Die Spiva-Analyse birgt auch Über- raschungen. So gelang es bei dänischen Aktien einer überwältigenden Mehrheit der Manager, den Landesindex im vergan- genen Jahr zu übertre&en. Nur drei Pro- zent der aktiven Fonds erlitten eine Under- performance. Dieses Phänomen war der schlechten Entwicklung des Indexschwer- gewichts Novo Nordisk geschuldet und dürfte eine Ausnahme bleiben. Denn auf fünf Jahre gesehen schnitten 97 Prozent der Dänemark-Aktienmanager schwächer ab als die Benchmark, und über zehn Jahre waren es alle. Durch die Bank bessere Er- gebnisse fahren die Lenker von Bondfonds » Die Frage, welche Gruppe besser ab- schneidet, ist komplex. « Vera Jotanovic, Efama Schlusssprint auf dem Sportplatz: Passive Anlagestrategien haben regelmäßig die Nase vorn. Doch in manchen Disziplinen schlagen sich die aktiven Vertreter wacker und stoßen in die oberen Ränge vor. Performancestudien 124 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © SPORTS PHOTOS | STOCK.ADOBE.COM MARKT & STRATEGIE
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