FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
niedriger. Auch bei den Gruppen Aktien Asien ex Japan und Aktien Deutschland fällt die volumengewichtete Outperfor- mancerate niedriger aus. „Dies zeigt, dass kleinere Fonds in diesen Kategorien tendenziell erfolgreicher waren als ihre größeren Konkurrenten“, folgert Harsányi. „Flexibilität dürfte hier eine wich- tige Rolle gespielt haben.“Größeren Fonds falle es schwerer, in weniger liquiden Märk- ten wie Schwellenländern oder deutschen Nebenwerten zu agieren. Über die vergangenen vier Jahre seien zudem sowohl nach Anzahl wie nach Volumen gewichtet die besten Outperfor- mancequoten zurückgegangen, beobachtet Harsányi weiter. „Damit sinkt der Anteil der Fonds mit Outperformance in der jeweils leistungsstärksten Kategorie“, resü- miert der Scope-Analyst. Das sei kein gutes Zeichen für aktive Strategien. Uneinheitliche Ergebnisse Schlussendlich hat sich die Fondsbran- che selbst dem Thema „Aktive versus pas- sive Ansätze“ gewidmet – über den euro- päischen Lobbyverband Efama. Dessen jüngste Auswertung kommt zum Schluss, dass in den zehn Jahren bis 2023 in sieben Jahren passive Aktien-UCITS ihre aktiven Konkurrenten übertro en haben. „Die Fra- ge, welche Gruppe besser abschneidet, ist jedoch komplexer, als es auf den ersten Blick scheint“,wendet Efama-Analystin Vera Jotanovic ein. So ergebe die Untersuchung, „dass passive Aktienfonds zwar im Allge- meinen besser abschneiden als aktive“. Die- ses Muster gelte jedoch nicht bei Fonds auf einzelne Branchen. Über die vergangenen zehn Jahre lagen etwa in den Branchen Technologie und Gesundheit die passiven Fonds vorn. Bei Energie und Finanzen waren jedoch die aktiven Vertreter besser. „Je nach Branche, Jahr und Zeithorizont schneiden einige ak- tive Fonds besser ab als passive und umge- kehrt“, berichtet Jotanovic. „Das zeigt, dass es keine einzelne Kategorie gibt, die durch- gängig eine bessere Performance erzielt.“ Gar nicht so passiv Schlussendlich argumentiert Duncan Lamont, Leiter Research und Analyse beim Fondshaus Schroders, dass vermeintlich passive Investoren gar nicht so passiv unter- wegs seien. Immerhin komme es zu Auf- und Abstiegen in Indizes sowie zu Börsen- gängen, Fusionen oder Abspaltungen.Wie damit jeweils umgegangen wird, komme aktiven Entscheidungen gleich.Diese Ereig- nisse erö neten zudem aktiven Managern Chancen. „Es lässt sich also festhalten, dass es für aktive Strategien eben nicht unmög- lich ist, ihre passiven Pendants nach Abzug der Gebühren zu schlagen“,meint Lamont. SEBASTIAN ERTINGER FP Tückische Aktien Anteil der Aktienfonds, die ihre Benchmark nicht übertreffen Im Vergleich zu den Indizes von S&P Dow Jones schaffen nur wenige aktive Manager eine Mehrrendite. Quelle:SPIVAEuropeScorecardYear-End2024 0% 20% 40% 60% 80% 100% Welt USA Schwellen- länder Europa 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre Besser bei Bonds Anteil der Anleihenfonds, die ihre Benchmark nicht übertreffen Bondmanagern gelingt ein besserer Start. Doch auf längere Sicht fallen auch hier viele hinter die Benchmarks zurück. Quelle:SPIVAEuropeScorecardYear-End2024 0% 20% 40% 60% 80% 100% Weltweit US-Dollar Hochzins Euro Staaten Euro Unternehmen Euro 1 Jahr 5 Jahre 10 Jahre » Für aktive Strategien ist es nicht unmöglich, ihre passiven Pendants zu schlagen. « Duncan Lamont, Schroders MARKT & STRATEGIE Performancestudien 128 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © SCHRODERS
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