FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2025
Bewegung tut gut Nur wenigen Portfoliomanagern gelingt es, ihren Index zu schlagen. Doch eine Auswertung von Greiff Research zeigt: Bietet der Fonds wirklich aktives Management, steigt die Erfolgsquote deutlich. E s fällt schwer, Donald Trumps zweiter Amtszeit etwas Gutes abzugewinnen. Blickt man darauf, was der US-Präsident der Demokratie, der Wissenschaft und der Kultur seines Landes antut, wird es wahr- scheinlich unmöglich sein. Selbst wer sich nur auf profane Dinge wie die Wirtschaft konzentriert, hat Mühe, Positives in seinem Treiben zu entdecken. Immerhin einen Aspekt gibt es aber womöglich, für den sich die Fondsindustrie beim zweitmäch- tigsten US-Amerikaner (der mächtigste sitzt mittlerweile im Vatikan) bedanken kann: Seine erratische Politik gibt der Branche die Chance zu beweisen, dass sich aktives Asset Management eben doch lohnt. Denn Trump ließ mit seiner Zollpolitik bekanntlich nicht nur die US-Börsen tau- meln, sondern auch den MSCI World. ETFs auf den Weltaktienindex galten jahre- lang als Allheilmittel für jedes Privatan- legerdepot, zumindest wenn man den Rezepten zahlloser Fin uencer und Anle- gerschützer glaubte. Nun bekamen deren Patienten plötzlich die Nebenwirkung der Überdosis USA in diesem Index zu spüren. Fondsanbieter taten in den letzten Jahren allzu häu g mit hoher Überzeugung kund, dass genau jetzt die Zeit des aktiven Asset Managements gekommen wäre. Vielleicht ist dieser Punkt nun ja wirklich erreicht. 132 Kategorien analysiert Dabei war aktives Fondsmanagement eigentlich nie so schlecht, wie viele es reden wollten – vorausgesetzt, es handelt sich um wirklich aktives Management. Ein Fonds, der am Index klebt, aber 1,5 Prozent Kosten im Jahr tragen muss, hat gegen seinen Bil- ligkonkurrenten aus dem ETF-Regal natür- lich keine Chance. „Wer Alpha liefern will, muss sich schon trauen, deutlich vom Index abzuweichen – sonst wird es sehr schwer, den Anlegern einen Mehrwert zu bieten“, sagt Werner Lang, Geschäftsführer des Grei Research Instituts, einer Tochter- gesellschaft des Freiburger Vermögensver- walters Grei Capital Management. Lang analysiert regelmäßig das Uni- versum der in Deutschland zugelassenen Publikumsfonds. Dabei vergleicht er die Ergebnisse der tatsächlich aktiven Manager mit denen des gesamten Feldes, und das für insgesamt 132 Fondskategorien. Als Maßstab für Aktivität dient ihm dabei der Tracking Error, der die Abweichung vom Vergleichsindex misst.Die Hälfte der Fonds mit dem höheren Tracking Error lässt er als wirklich aktiv gemanagt gelten. Sonderauswertung Langs quartalsweise erstellte Studie hilft ihm und seinen Kollegen dabei, Zielfonds- kandidaten für die Grei -Mandate zu iden- ti zieren. Für FONDS professionell nahm er eine Sonderauswertung unter einem besonderen Blickwinkel vor: Im Zentrum steht die Frage, in welchen Kategorien es sich lohnt, gezielt nach besonders aktiven Managern Ausschau zu halten. Als Basis dienen Lang alle Fonds, die seit mindestens zehn Jahren am Markt sind. Die wichtigs- ten Ergebnisse hat die Redaktion auf den nächsten Seiten gra sch aufbereitet. Ein wesentliches Ergebnis: „In den wich- tigsten Hauptkategorien erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, einen Outperformer zu nden, deutlich, wenn man in den Topf Und eins, und zwei, und links, und rechts! Vielen Menschen fällt es schwer, sich aufzuraffen und Sport zu treiben. Wer sich einmal über- wunden hat, merkt aber, wie gut die Aktivität Körper und Seele tut. MARKT & STRATEGIE Aktives Management 130 fondsprofessionell.de 2/2025 FOTO: © NENETUS | STOCK.ADOBE.COM
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